Simon Verhoeven, Regisseur der Dokumentation "FC Bayern - Behind the Legend", hat Einblicke in seine Arbeit zu seiner Zeit beim deutschen Rekordmeister gegeben. Verhoeven hatte die Bayern vom Sommer 2020 bis zum Ende der Saison 2020/2021 begleitet.
Der traurigste Moment dieser 100 Drehtage sei das Ausscheiden der Bayern im Viertelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain gewesen. Dieses habe die Mannschaft aufgewühlt, erklärte Verhoeven im Interview mit Sport1. Die Münchner hatten das Hinspiel in der Allianz Arena mit 2:3 verloren, das Rückspiel aber mit 1:0 für sich entschieden.
Am Ende reichte es aufgrund der Auswärtstorregel aber nicht zum Weiterkommen, PSG schaffte es in der Folge ins Halbfinale.
Nach Bayern-Aus gegen PSG: Goretzka mit Seitenhieb gegen Paris
"Das ständige Zeitverzögern, die Schlitzohrigkeit der Pariser ging dem Trainer und der Mannschaft zu weit. Das Spiel selbst, der Fußball, hat immer noch eine gewisse Ehrlichkeit, das ist immer noch wie in der B-Jugend, trotz all der Millionen. Das war im Paris-Rückspiel aber nicht gegeben", so der Regisseur. "In der Kabine war eine ganz furchtbare Stimmung. Wut. Trauer. Goretzka hat gesagt: 'Ich bin heute stolz, nicht auf der Seite der Gewinner zu sein.'"
Insgesamt zieht Verhoeven ein positives Fazit dieser Zeit. "Für mich war besonders schön zu sehen, dass es auch nicht so viel anders zugeht als in einer A-Jugend. Es wird rumgealbert, die Spieler pushen sich gegenseitig", so der Regisseur. "Auch der Zusammenhalt ist beeindruckend. Viele verstehen sich nicht nur auf dem Platz, sondern auch privat."
Hansi Flick sei dem Drehteam gegenüber anfangs nicht besonders aufgeschlossen gewesen. "Ihr kommt nicht in die Kabine", habe er anfangs zu Verhoeven gesagt. "Irgendwann hat er aber gemerkt, dass wir nicht diese investigativen Journalisten oder Boulevard-Fotografen sind, die die ganze Zeit nerven und Schlagzeilen suchen. Dann hat er begonnen, uns zu vertrauen."