Fußball-Bundesliga Bayern siegen glücklich

Schlecht gespielt und trotzdem gewonnen: Der FC Bayern München ist nach einem glücklichen 2:1-Erfolg über Borussia Mönchengladbach endgültig zurück in der Spitzengruppe der Bundesliga. Eine Standardsituation entschied die Partie.

Bayern München setzt seinen Vormarsch in der Fußball-Bundesliga fort. Vier Tage vor dem Gruppen-Finale in der Champions League bei Juventus Turin kam der deutsche Rekordmeister am Freitagabend bei der Bundesliga-Pflichtübung gegen eine starke Mönchengladbacher Borussia zu einem hart erkämpften 2:1 (1:1)-Sieg. Der 20-jährige Holger Badstuber avancierte mit seinem ersten Liga-Tor per Freistoß in der 75. Spielminute zum Matchwinner. Nationalstürmer Mario Gomez hatte die Münchner mit seinem sechsten Saisontor in der 19. Spielminute erstmals in Führung gebracht. Doch Roel Brouwers glich für die Gladbacher nur neun Minuten später aus. Die Bayern rückten zumindest bis Samstag auf drei Punkte an Spitzenreiter Bayer Leverkusen heran.

69.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena bekamen im weltweit ersten Spiel mit dem Weltmeisterschafts-Ball "Jabulani" eine vor allem vor der Pause temporeiche Partie mit vielen Torschüssen und einer sehr selbstbewussten und forschen Gladbacher Elf geboten. Die Borussen ließen den WM-Ball streckenweise prächtig laufen, waren aber nicht effektiv genug. Besser machte es Gomez: Der Nationalstürmer traf mit einer überragenden Einzelaktion: Nach kurzer Drehung und einem ansatzlosen Linksschuss aus 18 Metern schlug der Ball unten rechts im Gladbacher Tor ein.

Olic-Wechsel erzürnt Fans

Ansonsten aber stand Jörg Butt im Bayern-Kasten meist im Brennpunkt und musste mit Paraden am Fließband glänzen; allein dreimal prüfte ihn dabei Distanzschütze Juan Arango (14./27./45.). Nach einem feinen Pass von Michael Bradley auf den eiskalt verwandelnden Brouwers war aber auch der 35-jährige Butt ohne jede Abwehrchance. Gladbach hatte vor allem ein spielerisches Übergewicht im Mittelfeld, beim FC Bayern fehlte dagegen ohne Franck Ribéry einmal mehr ein Denker und Lenker in der Zentrale.

Nach der Pause nahm die Zielstrebigkeit der passsicheren Gladbacher ab. Bayern erhöhte zudem mit der Einwechslung von Rückkehrer Arjen Robben den Druck. Dass Bayern-Trainer Louis van Gaal allerdings Dauerläufer Ivica Olic für den Niederländer auswechselte, erzürnte die Anhänger. Robben forderte den Ball, kurbelte an, aber richtig gefährlich wurden die Münchner lange Zeit nicht. Daniel van Buyten traf per Kopf das Außennetz (64.), ehe der Innenverteidiger sieben Minuten später mit einer Gesichtsverletzung vom Feld musste. Danach kam der große Moment von Badstuber: Sein direkter Freistoß von der rechten Seite schlug zur Überraschung aller in Tor ein. Der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, weil sich Gladbach nicht mehr zu Gegenattacken aufraffen konnte.

Gegen Juve müssen sich die Bayern aber steigern, um mit einem Sieg am Dienstag in Turin doch noch ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen. Nach dem Comeback von Robben könnte dann vielleicht auch Ribéry als Joker helfen.

DPA/kbe

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