Die Ex-"Löwen" Martin Max und Rene Rydlewicz haben den TSV 1860 München in Richtung 2. Liga geschossen. Die angriffsschwachen Sechziger verloren am Sonntagabend mit 0:3 (0:1) beim FC Hansa Rostock und sind zwei Spieltage vor Ende der Bundesliga-Saison bereits vier Punkte vom rettenden 15. Platz entfernt. Max (15.) mit seinem 20. Saisontor, Rydlewicz (48./Foulelfmeter) und Razundara Tjikuzu (82.) besiegelten vor 23 000 Zuschauern Rostocks Klassenverbleib endgültig. Dagegen steht 1860 zehn Jahre nach dem Aufstieg ins Fußball-Oberhaus am Abgrund. Am kommenden Samstag im Keller-Duell gegen Hertha BSC fehlt den sechs Mal in Folge sieglosen "Löwen" auch noch Abwehrchef Marco Kurz, der seine fünfte Gelbe Karte sah.
Die Siege der Konkurrenten hatten die Partie im Ostseestadion für die Sechziger über Nacht zum echten Abstiegsendspiel werden lassen. Entsprechend offensiv und engagiert trat die Mannschaft von Trainer Gerald Vanenburg auf, der gleich auf ein halbes Dutzend verletzte Stammspieler verzichten musste. Allerdings fehlte den Gästen vor dem Tor von Mathias Schober die Entschlossenheit, um aus ihrer optischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Die einzige Möglichkeit für 1860 vor der Pause resultierte aus einer Unsicherheit des Hansa-Keepers, der sich bei einem Freistoß von Roman Tyce verschätzte (24.).
Entscheidend für den Erfolg der Rostocker war, dass Kurz seinen ehemaligen Teamkollegen Max einmal nicht in den Griff bekam. Bei seinem Führungstor profitierte der 35-Jährige, der für die Münchner 51 Bundesliga-Tore erzielte, von einem Schnitzer von Michael Hofmann. Eine zu kurz geratene Kopfball-Abwehr des 1860-Keepers außerhalb seines Strafraums nutzte Max aus 20 Metern zum 1:0. Viel mehr hatte Hansa 45 Minuten lang in der Offensive aber auch nicht zu bieten. Einzig Rydlewicz (32.), dessen Schuss von Rodrigo Costa abgeblockt wurde, verbreitete noch einmal Gefahr vor dem Gehäuse der Gäste.
Zwei Minuten nach Wiederbeginn war wiederum Max Ausgangspunkt des zweiten Hansa-Tores. Nach einem harmlosen Rempler von Torben Hoffmann an dem «Oldie» verwandelte Rydlewicz den umstrittenen Strafstoß zum 2:0. 1860 antwortete mit wütenden Angriffen, lief dabei aber immer wieder in Rostocker Konter. Mit einer tollen Parade verhinderte Hofmann in der 58. Minute gegen Magnus Arvidsson das drohende dritte Gegentor. Anschließend vergaben Rydlewicz (65.) und Max (78.) das sicher scheinende 3:0, das acht Minuten vor Schluss Tjikuzu gelang.