Blatter-Rücktritt US-Medien berichten von FBI-Ermittlungen

Paukenschlag bei der Fifa: Präsident Sepp Blatter hat seinen Rücktritt angekündigt. US-Medien berichten von Ermittlungen gegen den Fifa-Boss. Die Ereignisse des Tages im Rückblick.

Ganz kurzfristig hatte die Fifa am Abend eine Pressekonferenz angesetzt. Um kurz vor 19 Uhr ergriff Sepp Blatter das Wort - und kündigte seinen Rücktritt an. Nur vier Tage nach seiner erneuten Wahl zieht der Fifa-Präsident damit nach den nicht endenden Korruptionsvorwürfen gegen den Fußball-Weltverband die Konsequenzen.

Am Abend berichteten US-Medien von Ermittlungen des FBI gegen Blatter. Erst in der Nacht zum Dienstag waren neue Vorwürfe gegen die Fifa bekannt geworden. Der Blatter-Vertraute und Generalsekretär Jérôme Valcke soll laut "New York Times" ins #link;stern.de/sport/fussball/skandal-und-korruption-fifa-verteidigt-valcke-2198199.html;Visier der Ermittler# geraten sein.

Die Ereignisse des Tages hier zum Nachlesen.

+++ 23.15 Uhr: Auch die "New York Times" berichtet von Ermittlungen +++

Auch die "New York Times" berichtet nun mit Verweis auf offizielle Quellen, dass das FBI gegen Blatter ermittelt haben soll. Die Zeitung beruft sich auf Ermittler. Einzelheiten, was die Ermittlungen ergeben haben oder ob sie andauern, werden aber nicht bekannt. Das FBI weigert sich, die Berichte zu kommentieren.

+++ 21.30 Uhr: US-Sender berichtet von FBI-Ermittlungen gegen Blatter +++

Einem US-Sender zufolge sollen FBI und US-Staatsanwaltschaft bereits gegen Sepp Blatter ermitteln. "ABC News" beruft sich dabei auf Insider, die mit dem Fall vertraut seien. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.

Ermittlungen amerikanischer Strafverfolger hatten vergangene Woche zur Festnahme von sieben Fußball-Funktionären geführt. Insgesamt klagte die US-Justiz 14 Menschen wegen Korruptionsverdachts an.

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+++ 21.19 Uhr: Blatter im Schweizer Verfahren nicht beschuldigt +++

In den Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft wird Blatter nicht beschuldigt. Das teilt die Bundesanwaltschaft in Bern mit. "Das Verfahren der Bundesanwaltschaft wurde wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie des Verdachts der Geldwäscherei gegen unbekannt eröffnet", heißt es in der Mitteilung. "Dementsprechend ist Joseph S. Blatter kein Beschuldigter."

+++ 20.54 Uhr: Romário: "Beste Nachricht" der vergangenen Zeit +++

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+++ 20.24 Uhr: "Das ist ein guter Tag für den Weltfußball" +++

Ligapräsident Reinhard Rauball findet deutliche Worte. "Dies ist ein guter Tag für den Weltfußball", sagt er in einem Statement der Deutschen Fußball Liga. Blatter habe der Fifa mit seinem Rücktritt einen großen Dienst erwiesen.

+++ 20.20 Uhr: Erleichterung auch bei der Aktionsplattform Avaaz +++

Die Aktivismus-Plattform "Avaaz" feiert die Neuigkeit. Mehr als 720.000 Menschen hatten in einer Petition den Rücktritt Blatters gefordert. Kampagnendirektor Alex Wilks sagt dem stern: "Das ist ein großartiger Tag für alle Fußballfans und die 720.000 Menschen, die Blatter die rote Karte gezeigt haben. Korruption war quasi ins Fifa-Trikot eingenäht, aber mit Blatters Rücktritt kann eine neue Ära beginnen und der Sport kann endlich sauber werden."

+++ 20.15 Uhr: Die Erklärung Blatters im Wortlaut +++

"Meine tiefe Fürsorge für die Fifa und ihre Interessen, die mir sehr am Herzen liegen, haben mich zu dieser Entscheidung bewegt", sagte Blatter in seiner Rede, und: "Wir brauchen eine Beschränkung der Amtszeit ."

Die Rücktrittsankündigung finden Sie hier im Wortlaut.

+++ 19.46 Uhr: Franz Beckenbauer: "Der Druck wurde zu groß"

Franz Beckenbauer zeigt Verständnis für Blatter. "Es war eine vernünftige Entscheidung von Sepp Blatter. Der Druck wurde zu groß. Er wäre nie mehr zur Ruhe gekommen, ob er Schuld an den Skandalen trägt oder nicht. Das Problem der Fifa liegt in seinem System", sagt Beckenbauer der "Bild".

+++ 19.39 Uhr: Platini begrüßt Rücktrittsankündigung +++

Auch Uefa-Präsident Michel Platini befürwortet die Rücktrittsankündigung. "Es war eine schwierige Entscheidung, eine mutige Entscheidung, und die richtige Entscheidung", sagt Platini in einer Stellungnahme. Der Franzose hatte schon vor der Wiederwahl des Schweizers beim Fifa-Kongress am vergangenen Freitag versucht, Blatter zum Rückzug zu bewegen. Für den Fall einer fünften Amtszeit hatte Platini einen Rückzug europäischer Teams aus Fifa-Wettbewerben nicht ausgeschlossen.

+++ 19.33 Uhr: Niersbach nennt Rücktritt "absolut richtige Entscheidung"

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach begrüßt die Entscheidung Blatters. "Das ist die Entscheidung, die absolut richtig ist, die überfällig ist", sagt der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. "Es ist eigentlich eine Tragik, warum er es sich selber und uns allen das nicht erspart hat, dass er das früher gemacht hätte." Mit dem Rücktritt seien aber nicht "alle Probleme gelöst".

+++ 18.47 Uhr: Blatter kündigt seinen Rücktritt an +++

Immer wieder hat sich die Pressekonferenz verzögert, nun ist es soweit. Joseph Blatter tritt ans Rednerpult - und erklärt völlig überraschend seinen Rücktritt als Präsident. "Die Wahlen sind vorbei, aber die Verwicklungen der FIFA haben kein Ende genommen in dem Skandal", sagt der 79-Jährige, der den Posten 1998 übernommen hatte. Ein neuer Präsident soll nun bei einem außerordentlichen FIFA-Kongress zwischen Dezember und März gewählt werden. Bis dahin will Blatter sein Amt weiter ausüben. Der Chef der FIFA-Compliance-Kommission, Domenico Scala, soll weitere Reformen bis zum Kongress mit Blatter anstoßen.

+++ 17.18 Uhr: Die Fifa lädt überraschend zur Pressekonferenz ein +++

Die Fifa lädt für Dienstagabend kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein. Die Veranstaltung soll um 18.00 Uhr im Fifa-Hauptquartier in Zürich beginnen, teilt die Organisation mit. Einzelheiten wurden nicht bekannt.

Erst in der Nacht auf Dienstag waren neue Vorwürfe gegen den Blatter-Vertrauten und Generalsekretär Jérôme Valcke laut geworden. Die US-Behörden glauben, dass Fifa-Generalsekretär Valcke eine umstrittene Geldzahlung über zehn Millionen Dollar getätigt hat, berichtete die "New York Times". Die Fifa hatte jedoch zuletzt erklärt, er sei nicht in eine Überweisung verwickelt.

Reuters · DPA
car/DPA/Reuters/AFP

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