Er stürzte aus einem fahrenden Zug und erlag seinen Verletzungen: Das Schicksal von Hannes, dem Fan des Drittligisten 1.FC Magdeburg, der nach einer Auseinandersetzung mit Anhängern des Halleschen FC im Oktober den Tod fand, hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Die Polizei ermittelt derzeit mit einer Sonderkommission wegen Totschlags gegen Unbekannt. Nach dem tragischen Tod des Fans, hatte ein Facebook-Kommentar zusätzlich die Gemüter erhitzt: Ein Mitarbeiter von DHL, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, hatte sich in dem sozialen Netzwerk in abfälliger Weise zu dem Tod des Fußball-Fans geäußert. Nun hat ihn dieser Kommentar offenbar den Job gekostet.
Laut "Mitteldeutscher Zeitung" (MZ), der ein Screenshot des Kommentars vorliegt, schrieb der Mann: "Hoffentlich hatte Hannes schmerzen bevor er verreckt ist und allen FCM fotzen wünsche ich nach diesem unverdienten Sieg das selbe Schicksal TUHDFCM" (sic!). In einer Antwort auf den Kommentar schrieb ein Facebook-Nutzer, (…) "man sollte diesen Bericht der Polizei und seiner Arbeitsstelle DHL melden." Und offenbar ist auch genau das geschehen. Der hasserfüllte Kommentar im virtuellen Raum hat nun sehr reale Konsequenzen für den Verfasser: Die verdi-Betriebsgruppe der DHL Hub Leipzig GmbH gab in einer Mitteilung bekannt, dass der Betriebsrat der außerordentlichen Kündigung des Mannes ausdrücklich zugestimmt habe.
"Weder tolerierbar noch entschuldbar"
In dem Schreiben, dass bei Facebook veröffentlicht wurde, heißt es, der Mann habe sich "menschenverachtend über den gewaltsamen tragischen Tod des Fußballfans Hannes ausgelassen". Dieses Verhalten sei "weder tolerierbar noch entschuldbar". Die Mitteilung endete mit den Worten: "Hass ist die Folge geistiger Armut."
Laut "MZ" sei der Kommentar von mehreren Personen bei Facebook gemeldet worden. Auch DHL sei von einem empörten Bürger über die Aussagen ihres Mitarbeiters informiert worden. Mittlerweile soll auch die Polizei gegen den Mann ermitteln. DHL erklärte gegenüber der "MZ" in einem Statement, "Respekt und Toleranz sind fester Bestandteil der Unternehmenskultur der Deutsche Post DHL Group, zu der auch die DHL Hub Leipzig GmbH gehört."
Gegen diesen Verhaltenskodex hat der Facebook-Hetzer klar verstoßen und auch eine Entschuldigung, die der Mann laut "MZ" bei Facebook absetzte, dürfte nichts an den Konsequenzen ändern. Hier schrieb er: "Ich entschuldige mich hiermit für meinen Unangebrachten Kommentar und ziehe meine Aussage zurück es war absolut Dumm und fehl am Platz ich bin auch nur ein mensch und mache Fehler es wird NIE wieder vorkommen Ruhe in Frieden Hannes." (sic!)