Mit markigen Worten hat der Ex-Dortmunder Jens Lehmann seine Ansprüche in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft formuliert. In einem Interview mit dem "Daily Telegraph" hatte er am Wochende der deutschen Nummer Eins, Oliver Kahn, den Kampf angesagt und seine derzeitigen Leistungen kritisiert: "Ich denke, ich sollte spielen. Ich bringe derzeit bessere Leistungen als die Nummer eins. Ich bin wütend, sehr wütend.", wird er in dem Blatt zitiert.
"Ich hätte es verdient, mal wieder zu spielen"
Schon vor dem Test-Länderspiel gegen Italien war der für 3,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum FC Arsenal gewechselte Lehmann in die Offensive gegangen: "Oliver Kahn ist die Nummer eins. Aber irgendwann dreht sich im Fußball etwas." In der englischen Premier League ist er mit seinem neuen Club mit vier Siegen optimal in die neue Saison gestartet und musste in den 360 Minuten nur zwei Gegentreffer hinnehmen. «Ich glaube, ich hätte es verdient, mal wieder zu spielen», meinte der 16-fache Nationalspieler Lehmann am Dienstag in Neu-Isenburg, wo sich die deutsche Nationalmannschaft auf das EM-Qualifikationsspiel am Samstag gegen Island in Reykjavic vorbereitet.
Lehmann verlangt faire Chance
Allerdings will er seine Aussagen nicht als generellen Angriff auf Oliver Kahn verstanden wissen. "Von einem Stammplatz habe ich nicht gesprochen", relativierte der 33-jährige am Dienstag seine vorher sehr deutlichen Worte, verlange nur eine faire Chance. Er sei sich seiner Rolle als Nummer zwei durchaus bewußt."Aber ich wollte mich wieder einmal in Erinnerung bringen", meinte Lehmann leicht verbittert. Er vermisse nach eigener Aussage in Deutschland den Respekt und die Zuneigung.
Teamchef Völler hatte zu Beginn der EM-Saison die unumstrittene Rolle seines Kapitäns Kahn als Nummer Eins festgelegt.
