Sepp Maier "Klinsmann will Kahn fertig machen"

Wegen seiner offenen Parteinahme für Oliver Kahn verlor Towarttrainer Sepp Maier seinen Posten bei der Nationalmannschaft. Jetzt legt er gegen Jürgen Klinsmann nach.

Während Jens Lehmann nach dem Länderspiel gegen Argentinien ein neues, "normales Verhältnis" zu Kontrahent Oliver Kahn verkündete, trat der ehemalige Bundestorwart-Trainer Sepp Maier übel nach. "Klinsmann will Kahn fertig machen", wird der Weltmeister von 1974 in der "Bild"-Zeitung zitiert. "So etwas Entwürdigendes habe ich als Nationaltorwart nie erlebt", kommentierte Maier die Entscheidung von Jürgen Klinsmann, gegen Argentinien nicht auf den Münchner Kahn, sondern auf den Wahl-Engländer Lehmann zu setzen.

Lehmann dagegen sprach von einer Entspannung im Torwart-Zweikampf um die Nummer eins bei der WM 2006 im eigenen Land. "Es ist ja nicht so wie dargestellt, dass wir nicht miteinander sprechen. Wir sprechen schon miteinander. Das ist ein ordentliches, normales Verhältnis. Auf keinen Fall so martialisch mit Krieg und so", erklärte der Arsenal-Keeper nach dem 2:2 gegen Argentinien. Die zwei Gegentore ärgerten den 35-Jährigen, obwohl er keine Schuld daran trug. "Es ist immer unangenehm, wenn man zwei Tore kassiert." Am 26. März in Celje gegen Slowenien soll Kahn wieder im Tor stehen.

"Wie es ihm geht, kann jeder sicher nachvollziehen", deutete Kahn-Intimus Maier an, dass sein Schützling, der sich in Düsseldorf selbst nicht äußerte, mehr als unglücklich über die Situation sei. Klinsmann hatte deutlich gemacht, dass die Rotation im deutschen Tor auch 2005 weitergehen wird. "Wie Klinsmann mit erfahrenen Leuten umspringt, ist unterste Schublade", wetterte Maier. Der 60-Jährige war nach dem Spiel im Iran im vergangenen Herbst von Klinsmann als Bundes-Torwarttrainer ausgemustert worden, weil er den Zweikampf zwischen Kahn und Lehmann nicht unparteiisch begleiten wollte.

DPA
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