Nach sieben Spielen ohne Sieg hat der Tabellenletzte Alemannia Aachen die Reißleine gezogen und Trainer Peter Hyballa vor die Tür gesetzt. Auch sein Assistent Eric van der Luer wurde freigestellt. Das Training übernimmt vorläufig U23-Coach Ralf Aussem. Das gab der Verein bekannt.
"Das Vertrauensverhältnis zwischen Trainerteam und Mannschaft hat in den letzten Wochen stark gelitten. Nach intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten glauben wir nicht mehr daran, dass die Basis für einen gemeinsamen sportlichen Erfolg gegeben ist", sagte Alemannia-Manager Erik Meijer in einer Begründung.
Entwicklung liegt nicht nur am Trainer
Die Schuld am schlechten Abschneiden in der aktuellen Saison schob der frühere Aachener Profi Meijer nicht nur dem nun beurlaubten Hyballa zu. "Eines ist klar: Eine solche Entwicklung kann man nicht allein am Trainer festmachen. Es gibt vielfältige Gründe für unseren schlechten Start", sagte Meijer, führte dies zunächst aber nicht näher aus.
Vor der Saison hatte die Alemannia mit Marco Höger, Zoltan Stieber oder auch Tolgay Arslan wichtige Spieler verloren. Die Rechnung, mit einem jungen, hungrigen Team diese Verluste zu kompensieren, ging nicht auf. Selbst die Verpflichtung des ehemaligen Nationalspielers David Odonkor in der vergangenen Woche trug nicht zum ersten Saisonsieg bei: Beim SC Paderborn kam die Hyballa-Elf nicht über ein 0:0 hinaus.
Hyballas erste Station im Profifußball
Nur vier Tage danach musste der Coach die Konsequenzen übernehmen, obwohl er seinen Job nach Meijers Ansicht "immer mit hundertprozentiger Leidenschaft" ausübte.
Hyballa hatte die Alemannia-Profis 2010 übernommen und hatte mit der Mannschaft den zehnten Platz belegt. Es war seine erste Station im Profifußball, nachdem er sich vor allem im Nachwuchsbereich des VfL Wolfsburg und bei Borussia Dortmund einen guten Namen gemacht hatte. Im April 2010 wurde Hyballa bei Rot-Weiss Essen verpflichtet. Doch nach der Insolvenz des Vereins wurde der Kontrakt gelöst, Hyballa war frei für die Alemannia.