Die beste Nachricht des 30. Spieltages der Fußball-Bundesliga hatte mit Sport überhaupt nichts zu tun: Boris Vukcevic ist zurück in der Öffentlichkeit. Der Hoffenheimer Profi saß 562 Tage nach seinem schweren Autounfall beim Heimspiel seines Teams wieder als Zuschauer auf der Tribüne. Vor mehr als eineinhalb Jahren, am 28. September 2012, war der Diabetiker Vukcevic in Folge einer Unterzuckerung frontal mit einem Laster zusammengestoßen, wegen schwerer Kopfverletzungen schwebte er in Lebensgefahr und lag sieben Wochen im Koma.
Das Match gegen Augsburg verfolgte der 24-Jährige mit seiner Familie. Die Fans im Stadion feierten ihn mit Sprechchören, seine Teamkollegen schenkten ihm den 2:0-Sieg gegen Augsburg: "Es ist ein großes Ding, dass er da war. Das Spiel widme ich ihm", sagte TSG-Torhüter Jens Grahl.
Vukcevic selbst war einfach nur froh, zumindest wieder als Zuschauer an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren. Sein Ziel hat er fest im Blick, Stück für Stück kämpft er für seine Genesung: "Ich wollte mich erst mal wieder an die Bundesliga-Atmosphäre gewöhnen. Mein großer Wunsch ist es, irgendwann wieder Fußball spielen zu können. Darauf arbeite ich hin".
Bereits Anfang April hatte der Deutsch-Kroate seine Mannschaft beim Training besucht. Anschließend veröffentlichte der Verein ein Bild auf Twitter. Zum Fortschritt seiner Genesung sagte Vukcevic damals: "Mir geht es gut. Die Reha nimmt zwar noch sehr viel Zeit und Mühen in Anspruch, und es fällt mir manchmal echt schwer. Aber es gibt auch immer wieder Fortschritte, die mich motivieren, diesen Weg weiterzugehen."
Im vergangenen Herbst, knapp ein Jahr nach dem schweren Unfall, wurde bekannt, dass Vukcevic wieder laufen und sprechen kann. Im Laufe seiner Reha richtete er ein großes Dank an den Verein und seine Fans: "Der Zuspruch in den vergangenen Monaten war überwältigend. Diese Unterstützung hat mir sehr geholfen."