Werder Bremen Spieleraufstand vor dem Pokalfinale

Spieler fühlen sich vom Vorstand um die Meisterprämie geprellt, Ernst und Micoud drohen angeblich mit Wechsel: Ausgerechnet vor dem Pokalfinale gegen Aachen ist die heile Werder-Welt auseinandergebrochen.

Ausgerechnet vor dem Pokalfinale in Berlin ist die heile Fußball-Welt des deutschen Meisters aus den Fugen geraten: Zuerst herrschte bei Werder Bremen gewaltiger Ärger um die Erfolgsprämien der Meister-Spieler, nun drohten Nationalspieler Fabian Ernst und Mittelfeldspieler Micoud mit einem Wechsel. Sie monieren sich über schlechte Vertragsangebote des Vereins. Ernst: "Das Angebot entspricht nicht meinen Vorstellungen". Die Gespräche mit Fabian Ernst und Johan Micoud wurden vertagt.

Spieler gegen Vorstand

Alle Werder-Spieler reagierten bereits ziemlich vergrätzt, als die Vereinsführung als "Meisterprämie" "nur" 1700 statt der vom Team geforderten 2000 Euro pro Punkt bezahlen wollte. Inzwischen soll der Streit um die Meisterprämien mit einem Kompromiss abgehakt sein. Aber der Zorn ist noch nicht verraucht, wie aus den Ausasgen der Spieler zu vernehmen war.

"Ein fader Beigeschmack"

Im Finale am Samstag (20.00 Uhr/ZDF) gegen Alemannia Aachen will die Mannschaft "nicht für die da oben spielen, sondern für uns und unsere Fans", kündigte Abwehrspieler Mladen Krstajic an. Für Kapitän Frank Baumann bleibt "ein fader Beigeschmack", wie er dem "kicker" anvertraute.

Trainer Schaaf hat jetzt offiziell einen Schlußstrich unter die "Prämien-Affäre" gezogen und fordert volle Konzentration auf den Gegner, den es nicht zu unterschätzen gilt. "Die haben im Pokal fabelhafte Leistungen gezeigt", warnte Schaaf vor dem Außenseiter und verwies auf die Aachener Erfolge gegen Bayern München und Borussia Mönchengladbach.

Schaaf warnt vor Aachen

Die beiden Bundesliga-Niederlagen gegen Bayer Leverkusen und Hansa Rostock will er nicht überbewerten:" Nach dem Spiel in München ist so viel auf uns zugekommen, das mussten wir erst verarbeiten. Es hat etwas stattgefunden, was es in Bremen noch nie gegeben hat", beschrieb er die Feiern, die bei einem Erfolg in Berlin noch einmal übertroffen werden könnten. Mindestens 10 000 Menschen werden bei der Live-Übertragung am Samstag auf dem Domshof erwartet, mindestens drei Mal so viele vor dem Rathaus, wenn es im Fall des Pokalsieges am Sonntag einen erneuten Senatsempfang gibt.

Schaaf ist davon überzeugt, dass sein Team nach zwei bedeutungslosen Partien mit Testspiel-Charakter problemlos wieder umschalten kann. "Wenn es drauf ankam, war die Mannschaft immer voll da", betonte der Werder-Coach.

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