Werders Spielmacher Diego "Ich bin mit Juventus Turin klar"

Im Wechselspiel um den Bremer Fußballkünstler Diego scheinen die Fronten nun geklärt. Der Brasilianer sagte wörtlich: "Ich bin mit Juventus Turin klar", wollte sich aber noch ein Hintertürchen für ein Engagement beim FC Bayern offen. Die Münchner haben aber wohl kein Interesse mehr.

Der Wechsel-Wirrwarr um Bundesliga-Star Diego scheint sich langsam zu klären: Der brasilianische Ballzauberer bestätigte am Mittwoch, dass er zu Juventus Turin wechseln will und sich mit dem italienischen Rekordmeister bereits einig ist. Der Fußballprofi ließ sich aber noch ein kleines Hintertürchen für einen Transfer innerhalb der Fußball-Bundesliga offen, falls Werder Bremen ein Angebot von Bayern München erhalte. Doch danach sieht es nicht aus.

"Ich bin mit Juventus Turin klar", sagte der brasilianische Fußballprofi der "Kreiszeitung Syke" (Donnerstag-Ausgabe): "Wenn sich die Clubs einig sind, dann werde ich auch sagen: Ich spiele nächste Saison bei Juventus Turin." Zum Interesse der Münchener erklärte der umworbene Mittelfeldspieler: "Nur wenn Werder mir sagen würde, es läge ein Angebot von den Bayern vor und ich solle mich bitte damit beschäftigen, dann würde ich das tun."

Noch haben die Bayern also eine minimale Chance, den Brasilianer nach München zu locken. Doch die Münchner haben das Interesse offenbar verloren. "Wir ziehen uns aus der Veranstaltung zurück. Denn wir sind ein seriöser Club», zitierte die "Bild"-Zeitung am Abend Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. "Das, was da zur Zeit alles passiert, wirkt sehr irritierend auf uns."

Diego weiß bisher nur von einem offiziellen Angebot der Turiner, aber nicht von einem aus München. "Es gibt losen Kontakt zu den Bayern, aber nur über meine Berater", erklärte der 2006 von Porto zu Werder gekommene Spieler. Der umworbene Spielmacher hat in Bremen noch einen Vertrag bis 2011, kann nach Angaben von Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs aber wechseln, wenn es ein lukratives Ablöse-Angebot gibt.

Juventus Turin um Geschäftsführer Jean-Claude Blanc sieht sich beim Ringen um den begehrten Brasilianer offensichtlich zu Recht im Vorteil. Juve-Präsident Giovanni Cobolli Gigli sagte beim Verlassen einer Vorstandssitzung am Dienstagabend zu den widersprüchlichen Meldungen aus Deutschland: "Blanc hat einen guten Vertrag gemacht." Die Ablöse soll dem Vernehmen nach 24,5 Millionen Euro betragen, Diego soll jährlich rund vier Millionen Euro sowie zehn Prozent der Ablösesumme erhalten.

Die Münchner stehen nun unter Druck. Denn Diego hätte ihnen vor allem dann gut zu Gesicht gestanden, falls Franck Ribéry den Fußball-Rekordmeister verlassen sollte. Immerhin konnte inzwischen mit dem Niederländer Louis van Gaal ein neuer Trainer gefunden werden, der nun - ohne Diego - die Planung für die neue Saison aufnehmen kann.

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Michael Rossmann und Christian Kunz/DPA

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