Wettskandal in der Champions League Schalke-Spiel unter Manipulationsverdacht

Der Wett-Sumpf erreicht die Champions League: Laut einem Zeitungsbericht überprüft die Uefa, ob das Spiel Schalke 04 gegen Hapoel Tel Aviv im Oktober manipuliert worden ist. In Asien sind offenbar knapp zwölf Millionen Euro auf einen deutlichen Schalke-Sieg gesetzt worden.

Die Europäische Fußball-Union Uefa prüft nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" einen Manipulationsverdacht beim Champions-League-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Hapoel Tel Aviv.

Dem Verband wurde dem Bericht zufolge nach dem 3:1-Erfolg des Revierclubs am 20. Oktober 2010 ein detailliertes Dossier über Kursveränderungen auf den Wettmärkten und Einsatzvolumen zugespielt. So sollen in Asien vor dem Anpfiff um die zwölf Millionen Euro auf eine klare Niederlage der Israelis gewettet worden sein.

Die Uefa kommentierte mögliche Untersuchungen zu spezifischen Spielen auf Anfrage zunächst nicht.

Im Mittelpunkt der Affäre soll der Abwehrspieler Douglas Da Silva stehen, der inzwischen zu Red Bull Salzburg gewechselt ist. Ihm werden Kontakte zu einem Wett-Paten aus Israel nachgesagt.

Die israelische Zeitung Ha'aretz schreibt: "Im Verein ist man geschockt, aber in der Hapoel-Mannschaft gab es schon lange Gerüchte über das Auswärtsspiel bei Schalke."

Schalkes Coach Felix Magath zeigte sich vom Manipulationsverdacht überrascht. Er höre das zum ersten Mal, sagte der 57-Jährige im Trainingslager im türkischen Belek. "Wenn man 3:0 gegen Olympique Lyon gewinnt, dann ist ein 3:1-Heimsieg gegen einen Gegner aus Israel sicher nicht so ungewöhnlich, ohne gleich einer Manipulation verdächtig zu sein", sagte Magath. Auch sei es "normal, dass ein Team auswärts schwächer spielt als daheim, das haben wir selbst in der Hinrunde in der Bundesliga erlebt." Im Rückspiel waren die Schalker zwei Wochen später nur mit viel Glück zu einem mühsamen 0:0 bei den heimstarken Israelis gekommen.

DPA
kng/DPA

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