Über das Verhältnis der Italiener zu den Deutschen heißt es, die Italiener schätzen ihre nördlichen Nachbarn sehr, lieben sie aber nicht. Gleiches kann man über das Verhältnis im Fußball sagen. Kampf, taktische Disziplin, Laufbereitschaft und absolute Siegesgewissheit - das sind die altbekannten deutschen Tugenden, die von Jürgen Klinsmann lediglich modernisiert wurden. Das ist den Italienern mit ihrer Spielweise nicht fremd. Diese Tugenden wissen sie zu schätzen. Vor den Deutschen haben sie durchaus Respekt. Aber natürlich halten sich die Azzurri für die besseren Fußballer: eleganter, technisch versierter und raffinierter in ihrer Spielweise. Die deutsche Art zu spielen, lieben sie definitiv nicht.
Lehmann vs. Buffon:
Beide zählen zu besten Torhütern der Welt. Buffon zeichnen seine exzellenten Reflexe und Sicherheit bei hohen Bällen aus. Er ist wie Lehmann Antreiber seiner Abwehr. Aber: Buffon gilt nicht gerade als Elfmeter-Killer. Da ist Lehmann im Vorteil. Auch dank der exzellenten Vorbereitung in Form von Spickzetteln.
Per Mertesacker vs. Luca Toni:
Luca Toni ist ein Gigant in der Luft, schirmt sehr gut den Ball ab, ist technisch versiert und schert oft auf die Flügel aus. Mertesacker ist mit 1.98 cm ein bisschen größer als Toni und deshalb der ideale Gegenspieler. Es dürfte die bisher größte Herausforderung für den jungen Abwehrrecken bei dieser WM sein.
Metzelder vs. Totti
Totti ist nach seinem Wadenbeinbruch noch nicht fit. Er ist lauf- und zweikampfschwach und zeigt zu oft Hackentricks. Aber: Er hat eine große Spielübersicht und ist technisch brilliant. Er hat bereits vier Torvorlagen geliefert. Metzelder sollte ihn gar zum Zug kommen lassen. Man sollte ihn bereits im Mittelfeld attackieren, weil er oft fahrlässig ist.
Friedrich vs. Perrotta
Friedrich hat gegen den Argentinier Sorin eine großartige Leistung geboten. Da dürfte Perrotta kein Problem darstellen. Perrotta ist taktisch geschickt und spielt offensiv, hat aber eine hohe Fehlpassquote
Lahm vs. Camoranesi
Camoranesi ist offensiv extrem stark, defensiv aber schlampig. Er spielt gute Pässe und ist ein hervorragender Techniker. Lahm sollte ihn möglichst viel mit eigenen Offensiv-Vorstößen beschäftigen.
Ballack vs. Gattuso
Gennaro Gattuso, der italienische Wadenbeißer im defensiven Mittelfeld, ist zweikampf- und laufstark, aber technisch nicht so sicher wie seine Teamkollegen im Mittelfeld. Für Ballack gilt: Die Angriffe des Giftzwergs abschütteln wie ein Hund das Wasser.
Kehl vs. Pirlo
Pirlo ist bei dieser WM wieder in Form gekommen, nachdem er eine schwache Saison gespielt hat. Er ist das Herz der Squadra Azzurra. Er gibt Tempo und Rhythmus vor, ist ein feiner Techniker und einer der besten in der Welt, was die Standards angeht. Aber er ist zweikampfschwach und mag es überhaupt nicht, wenn man ihm auf die Füße tritt. Bei einer konzentrierten Leistung dürfte Kehl ihm viel von seiner Wirkung nehmen.
Schneider vs. Grosso
Fabio Grosso ist schnell und dribbelstark, schlägt gute Flanken. Trotzdem ist er die Schwachstelle der Viererkette. Er hat kein gutes Stellungsspiel und ist zweikampfschwach. Schneider mit seiner überragenden Technik wird Grosso unter Druck setzen können.
Schweinsteiger vs. Zambrotta
Schnelle Bälle auf Schweinsteiger sind ein Rezept, Zambrotta auszuhebeln. Zambrotta ist zweikampfstark und schnell, schlägt aber keine guten Flanken. Er ist allerdings in sehr guter Form.
Klose vs. Cannavaro
Cannavaro ist bislang bester Spieler der Italiener. Er ist kopfballstark, hat ein ausgezeichnetes Stellungsspiel und ist Chef der Abwehr. Ein probates Mittel für Klose kann es sein, Cannavaro aus dem Abwehrzentrum herauszulocken, damit eine Lücke für Ballack entsteht.
Podolski vs. Materazzi
Materazzi ist ebenfalls kopfballstark und schlägt präzise lange Bälle. Allerdings neigt er unter Druck zu Fehlpässen. Also Poldi, immer draufgehen!