Jede sechste Trennung kommt aus heiterem Himmel. Das belegte eine bevölkerungsrepräsentative Studie aus dem Jahr 2023 in Auftrag gegeben von dem Datingportal "Elite Partner". Nur 43 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer erahnen, dass es in einer Beziehung bald zum Aus kommen könnte, für rund 60 Prozent erfolgt somit die Trennung aus dem Nichts.
1906 Singles und Liierte nahmen an der Studie teil, die erstaunliche Erkenntnisse über das Trennungsverhalten deutscher Paare zutage förderte. So werden rund zehn Prozent aller Beziehungen schriftlich via Textnachricht oder E-Mail beendet. Absehbar war dieses Ergebnis: Je jünger die Befragten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, mit wenigen Zeilen abserviert zu werden: 15 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sowie 11 Prozent der 30- bis 39-Jährigen machen im Schnitt per Nachricht Schluss.
Je jünger, desto eher erfolgt die Trennung per Nachricht
Doch wenn man per SMS verabschiedet wird, kann man sich manchmal noch bedanken, ganze fünf Prozent wurden geghostet. Das bedeutet, dass der Partner sich einfach nie wieder meldete, nichts erklärte, sich nicht trennte, nur nie wieder auftauchte oder erreichbar war. Wie ein Geist eben. Eine Situation, die psychisch am schlimmsten unter den möglichen Trennungsszenarien ist. Denn die Gefühle wechseln von genervt, dass der andere nicht antwortet, zu besorgt, dass etwas passiert sei, bis hin zu Wut, wenn man erkennt, dass das alles mit Absicht passiert. Und was am Ende bleibt ist ein großes Fragezeichen und die Frage nach dem warum, was manch einer niemals beantwortet bekommen wird.
Um die zehn Prozent der Beziehungen werden nach einer On-Off-Phase beendet. Auch hier steigt der prozentuale Wert, je jünger das Paar ist. In einer Welt mit Social Media, Unverbindlichkeiten und Dating-Apps scheint die Wahrscheinlichkeit für On-Off-Muster mit 14 Prozent der unter 30-Jährigen am höchsten zu sein, wohingegen bei den über 50-Jährigen dieses Hin und Her nur noch sieben Prozent mitmachen.
Trotz des höchsten Wertes beim Schluss machen über eine Nachricht und On-Off-Phasen neigt die jüngere Generation aber mehr als alle anderen zu klärenden Gesprächen. Mit 29 Prozent arbeitet die Gruppe der 18 bis 29-Jährigen die Trennungsgründe in einem Gespräch noch mal auf, bei den 60 bis 69-Jährigen sind es gerade mal neun Prozent, die noch über die Beziehungsprobleme sprechen möchten.
Interessant zu beobachten innerhalb der Studie ist auch, dass rund 42 Prozent der Frauen eine Trennung als Erleichterung empfanden, das ging jedoch nur 32 Prozent der Männer ähnlich. Hierbei könnte man Rückschlüsse darauf ziehen, dass Frauen sich prozentual höher schon im Vorwege mit der Trennung gedanklich befassten und der Vollzug dann eine Art Erleichterung darstellen könnte.
Quelle: Studie