Arjen Robben am Twitter-Pranger: Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund

Es war die Szene, die ein verloren geglaubtes Spiel für die Holländer in einem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg verwandelte: Arjen Robben dringt in seiner unnachahmlichen Art über rechts in den Strafraum ein. Der Mexikaner Rafael Marquez stellt sein Bein in den Weg, Robben bedankt sich und fällt - ebenfalls in seiner unnachahmlichen Art - die Arme weit ausgebreitet, den Blick flehentlich zu Schiedsrichter Pedro Proenca gerichtet.

Der portugiesische Referee tut Robben den Gefallen und zeigt auf den Punkt. Elfmeter. Huntelaar verwandelt eiskalt. Holland ist weiter, Mexiko ist raus.

Der, darf man das sagen: Übeltäter, bewertete den Vorfall nach dem Spiel zumindest ehrlich: "Da habe ich mich einfach clever verhalten", sagte Robben dem niederländischen Sender "Nos". Im ersten Durchgang habe er eine Schwalbe gemacht, gab er zu - allerdings außerhalb des Strafraums: "Das war schrecklich dumm, ich möchte mich entschuldigen." Dafür sei ihm aber eben auch kurz vor Ende der ersten Halbzeit der berechtigte Strafstoß verweigert worden.

Mexikos Trainer Herrera sprach hingegen von einem "erfundenen" Elfmeter. Einer Meinung, der sich die User in den sozialen Medien nur allzu gern anschlossen. Innerhalb kurzer Zeit machten auf Twitter und Facebook Fotomontagen vom fliegenden Holländer die Runde. Robben auf dem Sprungturm, Robben als Balletttänzer, Robben im Ikea-Bälleparadies.

Inzwischen gibt es sogar regelrechte Compilations, die den holländischen Stürmer in seiner liebsten Rolle als fallsüchtigen Elfmeterschinder zeigen. Verbunden mit einer - aus Fairplay-Gesichtspunkten - pessimistischen Moral: Du muss nur häufig genug fallen, am Ende kriegst du das, was du willst.