Kurz nach dem Abpfiff des ersten WM-Viertelfinals war die Welt in Deutschland noch in Ordnung. Gerade hatte die DFB-Elf durch einen 1:0-Sieg gegen Frankreich das Viertelfinale erreicht. Viele Fans feierten auf den Straßen oder vor dem heimischen Fernseher, da trat ein Privatsender mit aller Gewalt auf die Euphorie-Bremse. Die "RTL 2 News" gingen um 20 Uhr auf Sendug, eine blonde Moderatorin trat mit brüchiger Stimme vor die Kamera und teilte der deutschen Öffentlichkeit die traurige Nachricht mit: "Bonjour tristesse! Frankreich schmeißt Deutschland im Viertelfinale aus der WM. Die Fans trauern", begrüßte sie die Zuschauer. "Jogis Jungs sind weiter." Nach dem Satz ging der Moderatorin offenbar auf, dass irgendetwas falsch war. Sie lächelte ein paar Sekunden verlegen in die Kamera und wiederholte dann: "Jogis Jungs sind weiter."
Die arme Frau war offenbar von der dramatischen Schlussphase gegen die Franzosen, in der Benzema in der Nachspielzeit noch eine Riesenchance hatte, ganz mitgenommen. Die heisere Stimme deutet darauf hin, dass sie ordentlich mitgebrüllt hat. Da fehlte es dann wohl an Konzentration für die sechs Minuten nach dem Apfiff beginnende Sendung. Die Moderatorin selbst entschludigte sich denn auch gleich: "Sie hören schon, ich hab mitgefiebert ohne Ende, meine Stimme ist komplett weg, aber wir machen trotzdem heute die RTL-2-News." Es folgte eine Schalte auf die Fanmeile in Berlin, wo die Zuschauer offenbar kein RTL 2 empfangen und sich noch in dem Glauben wähnten, Deutschland habe das Viertelfinale erreicht.
Auf der Facebook-Seite entschuldigte sich der Sender für den Patzer: "Hm... Naja. In Fußballdeutsch: Wir analysieren noch die taktischen Fehler, aber den Titel schreiben wir noch nicht ab. Wir bitten außerdem um Entschuldigung. Danke fürs Zuschauen!" heißt es dort, nachdem zahlreiche User gespottet hatten.
In der Mediathek ist dieser Beitrag nicht mehr auffindbar, doch das Video mit der Panne hatte sich da bereits im Netz verbreitet. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier hatte in seinem Blog auf den Versprecher hingewiesen.