WM-Finale: Elfmeter für Frankreich spaltet Fans und Experten
WM-FinaleUmstrittener Handelfmeter spaltet Fans und Experten
Ivan Perisic (zweiter Kroate von links) bekommt den Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Mithilfe des Videoassistenten wird auf Elfmeter für Frankreich entschieden.
Frankreich bekommt im WM-Finale gegen Kroatien mithilfe des Videobeweises einen Handelfmeter zugesprochen und geht damit in Führung. Eine sehr umstrittene Szene - auch im Netz.
Nicht einmal nach Ansicht mehrerer Zeitlupen war sich der Schiedsrichter sicher: Der Argentinier Nestor Pitana hatte bereits zwei Schritte weg vom Monitor gemacht, als er noch einmal umdrehte, um sich ganz sicher zu sein. Dann letztlich entschied er auf Handelfmeter für Frankreich.
Der Ball war zuvor bei einer Ecke an den Unterarm von Ivan Perisic, kurz zuvor noch Torschütze zum Ausgleich für Kroatien, geflogen. Direkt vor ihm tauchte Gegenspieler Blaise Matuidi unterm Ball durch. Perisic sah den Ball erst sehr spät, Absicht war sicher nicht im Spiel.
Selbst beim ZDF war man sich nicht einig: Kommentator Bela Rethy sah eine klare Fehlentscheidung und fand das Handspiel nicht elfmeterwürdig. Der Schweizer Schiedsrichterexperte Urs Meyer befand, man könne den schon geben. Die Ansage an die Schiedsrichter sei gewesen, wenn die Hand vom Körper abstehe und der Ball dann dagegen komme, läge der Pfiff im Ermessen des Unparteiischen. Auch Nigerias WM-Trainer Gernot Rohr unterstützte die Entscheidung Pitanas.
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Das steckte hinter der Flitzer-Aktion im WM-Finale
Auch im Internet kochten während des 4:2-Siegs für Frankreich die Emotionen hoch. "Noooooooo!!!! Den kannst du nicht geben. Um Himmels Willen Videobeweis", twitterte Englands Ex-Stürmerstar Gary Lineker. "Ich denke, jeder Spieler muss sich nächste Saison den Arm abschneiden", spottete Dänemarks Nationalspieler Yussuf Poulsen von RB Leipzig. Der Stürmer hatte in der Vorrunde gegen Australien (1:1) selbst einen Handelfmeter nach Video-Überprüfung gegen sich hinnehmen müssen.
Ausgewählte Twitter-Reaktionen
Zunächst ein bisschen Regelkunde:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Was labert der von „Vergrößerung der Körperfläche“? Diese Regel gibt es nicht!<br>Es geht nur um: Geht die Hand zum Ball oder der Ball zur Hand? Absicht oder nicht? Aus welcher Distanz geht der Ball an die Hand? Armbewegung natürlich oder nicht? <a href="https://twitter.com/hashtag/Handspiel?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Handspiel</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/elfmeter?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#elfmeter</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/FRACRO?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#FRACRO</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/wm2018?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#wm2018</a></p>— evildragon111 (@Nils_aka_Evil) <a href="https://twitter.com/Nils_aka_Evil/status/1018526477938114562?ref_src=twsrc%5Etfw">July 15, 2018</a></blockquote>
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Und viele verschiedene Meinungen:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Spannend: im englischen TV alle (Ferdinand, Shearer, Lineker, Klinsmann) einheilig der Meinung, niemals ein Elfmeter. <br><br>Sieht man mal wie unterschiedlich man das sehen kann ... und wie soll dann ein VAR funktionieren ?! <a href="https://twitter.com/hashtag/FRACRO?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#FRACRO</a> <a href="https://t.co/aQvZ9byXob">https://t.co/aQvZ9byXob</a></p>— Florian Schmitt (@schflo09) <a href="https://twitter.com/schflo09/status/1018525502032826368?ref_src=twsrc%5Etfw">July 15, 2018</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Mählich bringt es auf den Punkt: "So einen Elfmeter kannst du nur geben, wenn du selbst nie Fußball gespielt hast." Wahnsinn, dass im Jahr 2018 ein WM-Finale durch zwei derartige Fehlentscheidungen entschieden/beeinflusst wird. Eine Schande.<a href="https://twitter.com/hashtag/FRACRO?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#FRACRO</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/WorldCupFinal?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#WorldCupFinal</a></p>— Nikolaus Fink (@NikolausFink) <a href="https://twitter.com/NikolausFink/status/1018524917342629888?ref_src=twsrc%5Etfw">July 15, 2018</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Retweeted Fabian Fink (<a href="https://twitter.com/FabianFink1991?ref_src=twsrc%5Etfw">@FabianFink1991</a>):<br><br>Ein Freistoßtor nach einer Schwalbe. Ein Tor durch einen Elfmeter, der keiner war. Wenn Frankreich damit Fußball-Weltmeister wird, dann einfach nur unverdient. Eigentlich müsste es 1:0 für Kroatien stehen. <a href="https://twitter.com/hashtag/FRACRO?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#FRACRO</a></p>— Dialogue of Civilizations (@hmbuchmann) <a href="https://twitter.com/hmbuchmann/status/1018526258571939840?ref_src=twsrc%5Etfw">July 15, 2018</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Elfmeter durch Handspiel OHNE Absicht ist sowieso der größte Witz, der auch in der Vergangenheit leider oft genug so gegeben wurde.<a href="https://twitter.com/hashtag/FRACRO?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#FRACRO</a></p>— rick (@couvervan) <a href="https://twitter.com/couvervan/status/1018523946990362624?ref_src=twsrc%5Etfw">July 15, 2018</a></blockquote>
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20. Einsatz des Videobeweises während WM
Laut offizieller Fifa-Zählung war es das 20. Mal, dass der Videobeweis bei seiner WM-Premiere in Russland zum Einsatz kam. Die Video-Assistenten sollten nur bei einer klaren Fehlentscheidung einschreiten. "Der Videobeweis macht den Fußball ehrlicher und transparenter", lobte Infantino in seiner Bilanz.
Dabei brachten jedoch gerade die Bewertung von Handspielen reichlich Diskussionen mit sich. Wenn ein Spieler sich selbst an die Hand spielt oder köpft, kann es kein Handspiel sein, stellte Fifa-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina klar. Dies war jedoch bei Perisic nicht der Fall.
So hatte Pitana Glück, dass ihn die insgesamt vier Video-Assistenten unterstützten. Ansonsten zeigte der erfahrene Argentinier, der schon das Eröffnungsspiel geleitet hatte, nach einem starken Turnier eine mäßige Vorstellung. Pitana übersah unter anderem eine Schwalbe von Griezmann vor dem Freistoß zu Frankreichs 1:0 - dies lässt sich aber den Regeln nach nicht durch den Videobeweis überprüfen.
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