Deutschland gegen Japan Faeser setzt ein Zeichen auf der Tribüne: Innenministerin trägt "One Love"-Binde

Bundesinnenminister Nancy Faeser und DFB-Präsident Bernd Neuendorf beim WM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft
Bundesinnenminister Nancy Faeser und DFB-Präsident Bernd Neuendorf beim WM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar
© Claudio Villa / Getty Images
Ein Zeichen, wenn auch neben dem grünen Rasen: Bundesinnenministerin Nancy Faeser nahm beim Besuch des WM-Spiels zwischen Deutschland und Japan neben Fifa-Präsident Gianni Infantino Platz – und trug dabei die umstrittene "One Love"-Armbinde.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faser setzt ein Zeichen. Bei ihrem Besuch des WM-Vorrundenspiels zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Japan trug die SPD-Politikerin eine bunte Binde mit "One Love"-Schriftzug am linken Oberarm – jenes Accessoire, das die Fifa den Mannschaftskapitänen mehrerer Nationen bei dem Turnier verboten hatte.

Auf Fotos von der Tribüne des Khalifa International Stadium ist zu sehen, dass die Ministerin zwischenzeitlich mit der sichtbaren Binde zwischen Fifa-Präsident Gianni Infantino und DFB-Präsident Bernd Neuendorf saß.

Nancy Faser trägt "One Love"-Binde beim WM-Besuch

Die "One Love"-Kapitänsbinde ist von mehreren Fußballverbänden als Zeichen für Toleranz gegenüber allen Lebens- und Liebesweisen und für die Meinungsfreiheit erdacht worden – das Tragen während der Partien wurde jedoch von der Fifa untersagt. Auch gegen die Regenbogenflagge als Symbol für die Rechte von LGBTQIA*, also für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und -geschlechtliche, queere, intersexuelle, asexuelle und anders als heterosexuell orientierte Menschen, gingen die Organisatoren des Turniers in Katar im bisherigen Verlauf immer wieder vor.

Faeser hatte am Dienstagabend in den "Tagesthemen" das Verbot der "One Love"-Binde scharf kritisiert. "Es muss doch heutzutage möglich sein für Offenheit, Vielfalt und gegen Diskriminierung einzutreten", sagte die auch für den Sport zuständige Innenministerin. Auf die Frage, ob es ein starkes Zeichen wäre, wenn das DFB-Team mit der Armbinde auflaufen würde, antwortete Faser: "Ja, das wäre es."

DFB-Kapitän Manuel Neuer lief beim Spiel jedoch mit einer von der Fifa gestellten Armbinde mit dem Schriftzug "No Discrimination" auf. Beim Mannschaftsfoto vor dem Anpfiff sendeten die Nationalspieler dennoch ein Symbol für die Meinungsfreiheit aus. Sie hielten sich allesamt die Hand vor den Mund (lesen Sie hier mehr dazu).

Quellen: "Tagesthemen", Nachrichtenagenturen AFP und DPA

PRODUKTE & TIPPS