Nach einem Sturz aus dem Fenster ist die russische Eiskunstläuferin Jekaterina Alexandrowskaja in Moskau gestorben. Die 20-Jährige sei im Zentrum der russischen Hauptstadt aus dem sechsten Stock gefallen, sagte ihr Trainer Andrej Chekalo am Samstag.
Alexandrowskaja war im Paarlauf bei den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang für Australien gestartet, beendete allerdings ihre Karriere im Januar, nachdem bei ihr Epilepsie festgestellt worden war.
Bereits zuvor habe sie an Depressionen gelitten, sagte Chekalo. Russische Medien berichteten, sie habe einen Zettel hinterlassen, der als Abschiedsnotiz gedeutet werden könne. Die russischen Behörden kommentierten den Fall nicht.
Trauer bei Partner und Verband
Alexandrowskaja nahm bei den Olympischen Winterspielen zusammen mit ihrem australischen Partner Harley Windsor teil. 2017 war das Paar Junioren-Weltmeister geworden und hatte damit Australien erstmals zu einem großen Titel in der Sportart verholfen. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang erreichte das Duo für Australien den 18. Platz. "Worte können nicht beschreiben, wie ich mich gerade fühle. Ich bin zutiefst am Boden zerstört und krank über den traurigen und plötzlichen Tod von Katia", schrieb Windsor auf Instagram.
"Die ISU ist über die Nachricht geschockt", erklärte Jan Dijkema, Präsident des Weltverbandes, in einer Stellungnahme. "Sie war eine talentierte Paarläuferin und die Eiskunstlauf-Gemeinschaft wird sie vermissen."
Die Nachricht vom Tod von Alexandrowskaja sei "zutiefst traurig", teilte das Nationale Olympische Komitee Australiens am Sonntag mit. Sie sei "eine lebendige und talentierte Person und eine unglaubliche Athletin" gewesen. "Das Leben seit den Winterspielen 2018 war für sie nicht einfach", meinte Ian Chesterman, Chef de Mission des australischen Teams in Pyeongchang. "Dies ist eine weitere rechtzeitige Erinnerung daran, wie zerbrechlich das Leben ist."
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Für Kinder und Jugendliche steht auch die Nummer gegen Kummer von Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr zur Verfügung - die Nummer lautet 116 111.