In einer Verpflegungsstation des Olympia-Marathons stieß Morhad Amdouni mehrere Trinkflaschen um, die Konkurrenz griff ins Leere. Nun hat der Franzose auf Vorwürfe reagiert, er habe seine Gegner absichtlich benachteiligen wollen.
Nach seinem kontrovers diskutierten Verhalten an einer Verpflegungsstation des olympischen Marathons hat der französische Läufer Morhad Amdouni via Instagram und Facebook auf Vorwürfe reagiert, sich gegenüber seinen Kontrahenten unfair verhalten zu haben. Ein Posting zog der 33-Jährige inzwischen wieder zurück.
TV-Bilder vom Rennen am vergangenen Sonntag in Sapporo hatten gezeigt, wie Amdouni auf einem Tisch bereitgestellte Wasserflaschen nahezu komplett abräumt, um sich dann die letzte zu greifen – die direkt hinter ihm laufenden Konkurrenten gehen bei Temperaturen von 30 Grad und extremer Luftfeuchtigkeit leer aus. Zahlreiche User:innen unterstellten Amdouni daraufhin Absicht und grobe Unsportlichkeit, andere versuchten die Szene mit der fortgeschrittenen Erschöpfung des Franzosen und einer entsprechend erschwerten Hand-Augen-Koordination zu erklären.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Thoughts on Amdouni knocking over an entire row of water before taking the last one? <a href="https://t.co/qrPaSzxLBW">pic.twitter.com/qrPaSzxLBW</a></p>— Ben St Lawrence (@bennysaint) <a href="https://twitter.com/bennysaint/status/1424245565458567169?ref_src=twsrc%5Etfw">August 8, 2021</a></blockquote>
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In diese Richtung argumentierte auch Amdouni in einer Videobotschaft auf Instagram. Er habe nach und nach die Klarheit und die Energie verloren, so der 10.000- und 5000-Meter-Europameister von 2018. "Ich möchte mich bei allen Athleten entschuldigen. Ich habe versucht, eine Flasche Wasser festzuhalten, aber sie ist mir runtergefallen", führte er aus. Dass er sich unsportlich verhalten habe, stritt Amdouni ab. Vielmehr habe er seine Konkurrenten sogar unterstützt. "Während des Rennens habe ich versucht, Wasserflaschen zu teilen, um alle zu respektieren." Ihm persönlich sei die Kraft kurz nach dem Vorfall bei Kilometer 30 völlig ausgegangen, erklärte Amdouni, der eigenen Angaben Gehpausen einlegen musste und letztlich auf Platz 17 landete.
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Facebook-Konto und -Beitrag nicht mehr abrufbar
Kurz nach seinem Videostatement bezog der 33-Jährige auch auf Facebook Stellung. In dem inzwischen entweder gelöschten oder auf privat gestellten Beitrag hatte Amdouni die Schuld weniger in seinem körperlichen Zustand gesehen, sondern in der Beschaffenheit der Flaschen. Damit diese kühl blieben, würden sie in Wasser gelagert. "Das macht sie rutschig. Es ist klar, dass ich am Anfang der Reihe eine nehmen wollte, aber sie rutschten weg, als ich sie berührte", so Amdouni.
Warum der Franzose den Beitrag wenig später – auch der Account ist nicht mehr aufrufbar – zurückzog, ist nicht bekannt. In bis dahin mehr als 1000 abgesetzten Kommentaren unter dem Post war Amdouni größtenteils unverändert scharfe Kritik entgegengeschlagen. Bei seiner Videobotschaft auf Instagram kann ihm das nicht passieren. Dort ist die Kommentarfunktion deaktiviert.