Eishockey Deutschland zum WM-Start chancenlos

Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft startet mit einer erwarteten Pleite in die Weltmeisterschaft in der Schweiz. Gegen Weltmeister Russland musste Torhüter Dimitri Pätzold gleich fünfmal den Puck aus dem Netz holen.

Der Eishockey-Weltmeister hat die deutsche Nationalmannschaft kalt erwischt, doch beim 0:5 (0:3, 0:0, 0:2) gegen Russland vermied das DEB-Team zum WM-Start zumindest das anfangs drohende Debakel. Nach der erwarteten Niederlage am Freitag in Bern steht am Sonntag (16.15 Uhr/DSF) das Nachbarschaftsduell mit Gastgeber Schweiz an. Letzter Vorrundenkontrahent ist am Dienstag Abstiegskandidat Frankreich. Mit zwei Siegen hätte die deutsche Auswahl beste Chancen, erstmals seit 2003 wieder das Viertelfinale zu erreichen

Durch einen Doppelschlag von Oleg Saprykin (9.) und Ilja Kowaltschuk (10.) geriet das DEB-Team gegen Russland frühzeitig ins Hintertreffen. Sergej Sinowjew (16.) erhöhte noch im ersten Drittel, Anton Kurjanow (43.) und Danis Saripow (52.) erzielten die übrigen Tore. Es war im 92. Vergleich gegen sowjetische und russische Teams die 85. Niederlage. Neben dem Spiel verlor die deutsche Auswahl Michael Bakos. Der Verteidiger erlitt bereits im ersten Drittel nach ersten Angaben eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung.

Bundestrainer Uwe Krupp hatte kurz vor der Partie gefordert, kompakt zu stehen und sich auf keinen offenen Schlagabtausch einzulassen. Seine Mannschaft hatte in der Anfangsphase vor 10.570 Zuschauern einige Chancen, war aber nicht kaltschnäuzig und in der Defensive dann nicht konsequent genug. Während NHL-Profi Christoph Schubert den Puck aus guter Position nicht unterbrachte (3.), setzte sich Saprykin nach Zuspiel von Alexander Radulow vor dem Tor gegen Michael Hackert durch und drückte die Scheibe über die Linie.

Nur 83 Sekunden später lief das deutsche Team in einen Konter: Ilja Kowaltschuk - vor einem Jahr Matchwinner im Finale gegen Kanada - steuerte allein auf Dimitri Pätzold zu und ließ dem Schlussmann aus Hannover keine Chance. Als Pätzold einen Schlenzer von Oleg Twerdosky nicht festhalten konnte, war Sinowjew schneller als Verteidiger Sven Butenschön zur Stelle und staubte ab.

Während Krupp neben vier WM-Debütanten mit Schubert und Jochen Hecht zwei NHL-Akteure aufbot, war der Weltmeister mit sechs Profis aus der nordamerikanischen Profiliga angetreten. Die läuferisch, technisch und spielerisch überlegenen Russen brachten die deutsche Abwehr zwar immer wieder in Verlegenheit, doch insgesamt zog sich Krupps Auswahl nach dem ersten Durchgang ordentlich aus der Affäre. Allerdings gelangen keine Treffer. Kurjanow schloss im letzten Abschnitt einen weiteren Konter ab, Saripow traf in Überzahl.

DPA
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