Dinara Safina hat ihren spektakulären French-Open- Auftritten ein weiteres Kapitel hinzugefügt und fordert im ersten Grand-Slam-Finale ihrer Karriere die neue Nummer eins der Tennis-Welt heraus. Die 22 Jahre alte Safina setzte sich am Donnerstag in einem russischen Duell in Paris gegen die Weltranglisten-Vierte Swetlana Kusnezowa mit 6:3, 6:2 durch und trifft im Endspiel auf Ana Ivanovic. Die 20-Jährige entschied das rein serbische Halbfinale gegen Jelena Jankovic nach einer hochklassigen Partie mit 6:4, 3:6, 6:4 für sich.
Unabhängig vom Ergebnis im Endspiel am Samstag wird die 20 Jahre alte Ivanovic erstmals in ihrer Laufbahn die Spitzenposition in der Weltrangliste übernehmen und Maria Scharapowa nach nur drei Wochen als Nummer eins ablösen. "Ich habe noch nicht so richtig begriffen, was gerade passiert ist", sagte die schöne Serbin noch auf dem Center Court. "Das war ein tolles Match, es ging hin und her und ich bin sehr glücklich, dass ich am Ende gewonnen habe."
Safina will noch nicht an das Finale denken
Auch Dinara Safina wollte nach ihrem klaren Sieg gegen die zehn Plätze besser eingestufte Kusnezowa erst einmal den Moment genießen. "Es ist noch zu früh, über das Finale nachzudenken. Ich möchte mich jetzt erst einmal über den heutigen Tag freuen", sagte die jüngere Schwester des ehemaligen Branchenführers Marat Safin.
Auf dem Weg in die Vorschlussrunde hatte Dinara Safina bereits die nun abgelöste Nummer eins Scharapowa und die Ranglisten-Achte Jelena Dementjewa bezwungen. In beiden Partien lag Safina fast schon aussichtslos zurück und musste jeweils einen Matchball abwehren, ehe ihr Erfolg feststand. "Unmöglich kommt in meinem Wortschatz nicht vor", scherzte sie. Gegen Kusnezowa machte sie es weniger spannend. Von Beginn an dominant, konzentriert im Aufschlag und präzise in ihren Schlägen ließ sie ihrer Gegnerin keine Chance. "Heute war ich von Anfang an aggressiv. Ich wusste, dass es keine dritte Chance geben würde", sagte sie in Anspielung auf die abgewehrten Matchbälle.
Monfils will gegen Federer das Unmögliche schaffen
Das "Unmögliche" schaffen will auch Gael Monfils in seinem Halbfinale am Freitag gegen den Weltranglisten-Ersten Roger Federer. "Jetzt möchte ich die Nummer eins der Welt schlagen", sagte der neue Liebling der Gastgeber-Nation im Überschwang seines überraschenden Erfolges gegen den Spanier David Ferrer am Mittwoch. "Das wird das wichtigste Match meiner Karriere. Aber das Größte wäre das Finale." Im Kampf um den Coupe des Mousquetaires dürfte er sich am Sonntag mit dem dreimaligen Roland-Garros-Champion Rafael Nadal oder dem serbischen Australian-Open-Sieger Novak Djokovic messen.
In dem spannenden Halbfinal-Duell auf dem Court Philippe Chatrier musste Vorjahresfinalistin Ivanovic hart kämpfen, ehe ihr Erfolg gegen die drei Jahre ältere Jankovic feststand. Nach 2:15 Stunden verwandelte die 1,83 Meter große neue Nummer eins der Welt ihren ersten Matchball. Im Endspiel hat sie in jedem Fall etwas gutzumachen: Vor einem Jahr wurde sie mit 1:6, 2:6 deklassiert - von der mittlerweile zurückgetretenen Belgierin Justine Henin, ihrer Vor-Vorgängerin auf dem Tennis-Thron.