Jan Ullrich Pink is possible

Die Rückkehr Jan Ullrichs zu Team Telekom rückt näher. Bei einem Geheimtreffen zwischen dem Teammanager und Ullrichs Beraterstab in Brüssel sollen konkrete Verhandlungen geführt werden.

Am Dienstag soll der Weg von Jan Ullrich zurück ins Team Telekom geebnet werden. Zu einem klärenden Gespräch treffen sich an einem geheimen Ort bei Brüssel die bisher zerstrittenen Telekom-Manager Walter Godefroot und Rudy Pevenage, Ullrich-Betreuer und Sportchef seines bisherigen Rennstalls Bianchi. Das bestätigte Godefroot am Dienstag auf dpa-Anfrage.

Ullrich besteht auf Betreuer Pevenage

Der 60-jährige Belgier hatte noch vor Tagen seinen bekannten Standpunkt aus Verärgerung über Pevenages abrupten Abgang kurz vor dem Jahreswechsel 2003 wiederholt: "Nie mehr mit Pevenage." Auf der anderen Seite will Ullrich auf seinem weiteren sportlichen Weg auf keinen Fall auf seinen Mentor Pevenage verzichten.

"In den nächsten Tagen entschiede ich mich"

Ein Weg aus der Zwickmühle könnte Pevenages zukünftiges Betätigungsfeld als persönlicher Trainer oder Betreuer Ullrichs sein, der dann auch nur von seinem Schützling bezahlt werden würde. Ullrichs langjähriger Berliner Coach Peter Becker ist ohnehin schon seit längerem kaum noch für die sportlichen Belage des gebürtigen Rostockers zuständig. Die "Bild am Sonntag" hatte in der Vorwoche gemeldet, Ullrich seien von Telekom für die kommenden drei Jahre pro Saison 2,5 Millionen Euro geboten worden.

Zu den brisanten Details der bevorstehenden Verhandlungen am Dienstag wollte sich keiner der Beteiligten äußern. An dem Treffen nimmt neben den beiden Belgiern auch Ullrich-Manager Wolfgang Strohband teil.

Der 29-jährige Olympiasieger, um den sich seit Ende der Tour de France das Wechsel-Karussell dreht, bleibt an seinem Wohnsitz in der Schweiz.

Neben der wahrscheinlich attraktivsten und sichersten Telekom- Offerte hat Ullrich noch mindestens zwei weitere Angebote. Allerdings scheint sein alter Arbeitgeber, dessen Tochter T-Mobile ab 2004 Hauptsponsor im Profi-Radsport wird, jetzt die besten Karten zu haben. "In den nächsten Tagen entscheide ich mich", hatte Ullrich am Sonntag auf seiner Homepage ein Ende der Monate langen Pokerpartie um seine Dienste angekündigt.

Kommt der Kontrakt mit Telekom zu Stande, dürfte ein Großteil seines bisherigen Bianchi-Teams vor der Arbeitslosigkeit stehen. Außer Tobias Steinhauser, den Ullrich als persönlichen Helfer und Motivator mitbringen dürfte. Im "Paket Ullrich" stecken neben Pevenage und Steinhauser noch sein Bruder Stefan als Team-Mechaniker und eine Physiotherapeutin.

DPA
Andreas Zellmer, dpa

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