Das zwischen 1934 und 1936 zu den Olympischen Sommerspielen in Berlin erbaute Olympiastadion ist Teil des monumentalen Olympiageländes auf dem ehemaligen Reichssportfeld, zu dem auch Sportforum, Hockeystadion, Reitstadion, Schwimmstadion, Waldbühne, Maifeld und Glockenturm gehören. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 1. August 1936 mit dem Beginn der Spiele.
Der Prototyp des Stadions wurde von Adolf Hitlers Architekten Werner March mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Zuschauern errichtet. Im Oktober 1933 ordnete Hitler wegen des zu erwartenden propagandistischen Effekts für das nationalsozialistische Deutschland den Bau des neuen Großstadions an. Formal orientiert sich die Arena mit ihren klaren geometrischen Grundformen an antiken Sportstätten. Im Bereich des Marathontors brannte das olympische Feuer und an den Wänden des Durchbruchs sind die Namen der Sieger der olympischen Wettbewerbe von 1936 verewigt worden.
1974 wurde das Stadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 teilüberdacht. In den Jahren 2000 bis 2004 erfolgte unter Beibehaltung des Punktspielbetriebes von Hertha BSC der grundlegende, rund 242 Millionen Euro teure Umbau für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Berlin war in diesem Jahr auch Schauplatz des WM-Finals zwischen Italien und Frankreich, das die Azzurri nach Elfmeterschießen für sich entschieden. Das Fassungsvermögen des Olympiastadions bei Fußballspielen beträgt seit dem Umbau 74.200.
Die Wettkampffläche war in der Umbauphase um einige Ränge abgesenkt worden, um eine dichtere Atmosphäre für Fußballspiele zu schaffen. Alle konservatorischen Belange des Denkmalschutzes mussten berücksichtigt werden. Herausragende Kennzeichen des umgebauten Riesen-Ovals sind das nun alle Ränge umfassende Dach, an dem das Flutlicht montiert ist und - auf Wunsch des Nutzers Hertha BSC - eine blaue Tartanbahn. Diese Farbgebung ist weltweit ein Novum für ein Stadion solcher Dimension. Einmaligkeit besitzt auch die Stadionkapelle, sie gilt als die größte der Welt.