Nach einem 3:0 gegen Singapur stehen die deutschen Herren mit anderthalb Beinen im Achtelfinale der Heim-Weltmeisterschaften in Dortmund.
"Ich gehe sehr gerne schwimmen. Danach fühle ich mich richtig wach und frisch", erläuterte der Weltranglisten-Sechste Boll eines seiner Erfolgsrezepte. Der Europameister von Borussia Düsseldorf gewann gegen Yang Zi sein drittes Turnier-Einzel ohne Satzverlust. Auch Europa-Top-12-Sieger Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland), der Singapurs Spitzenmann Gao Ning zum dritten Mal in drei Wochen bezwang, sowie der EM-Zweite Patrick Baum (Düsseldorf) gingen gegen die hoch eingeschätzten Asiaten nicht baden.
Große Halle, langsamer Ball
"Die Halle ist sehr groß, da fliegt der Ball etwas langsamer. Daran habe ich mich jetzt gewöhnt", sagte der formstarke Ovtcharov. Bei der Neuauflage des spannenden EM-Halbfinales von Danzig 2011 gegen Portugal müssen die Iberer den verletzten Tiago Apollonia ersetzen. "Das kann für uns ein Vorteil sein", sagte "Dima". Er und Boll äußerten sich lobend über die Auftritte von Titelverteidiger China. "Saustark", meinte Boll über die Champions, die Nordkorea 3:0 abservierten.
Enges Spiel gegen Spanier
Die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp feierte nach einer dreistündigen Zitterpartie in Dortmund ein 3:2 gegen Spanien. Mächtig ins Schwimmen gerieten die DTTB-Damen gegen die vom deutschen Ex-Meister Peter Engel betreuten Spanierinnen. "Bei mir herrscht grenzenlose Erleichterung", sagte Kristin Silbereisen. Die Kroppacherin gewann beim Stand von 2:2 das fünfte Einzel.
Zuvor hatte die deutsche Meisterin Jiaduo Wu zweimal gepunktet. "Ich bin froh und glücklich", erklärte Bundestrainerin Schöpp. Gegen Japan muss ihr Team allerdings noch eine Schippe drauflegen. Beide DTTB-Mannschaften können nun in den Spitzenspielen gegen Portugal (Herren) und Japan (Damen) den Gruppensieg und damit den direkten Einzug ins Viertelfinale perfekt machen.
Edelfan Kagawa
Die Japanerinnen wurden bei ihrem Sieg gegen Polen von BVB-Star Shinji Kagawa unterstützt. Der Dortmunder Fußball-Profi verfolgte die Partie als Co-Kommentator für den Fernsehsender TV-Tokyo. "Ich freue mich über den japanischen Sieg und bin ein Fan von Ai Fukuhara", sagte Kagawa und überreichte der 23-Jährigen ein Trikot. Die zierliche Nummer elf der Weltrangliste ist in ihrer Heimat sehr populär.