Schwimm-EM Medaillenflut für deutsche Turmspringer

Bei der EM in Budapest gewannen die deutschen Turmspringer am Sonntag vier Silbermedaillen. Gesamtbilanz: acht Medaillen, zwei davon Gold. Selbstbewusst trainiert die Mannschaft nun für die WM im März.

Nach einer finalen Medaillenflut bleiben Deutschlands Turmspringer in Europa top. Heiko Meyer und Ditte Kotzian jeweils als Solisten, Meyer gemeinsam mit EM-Neuling Sascha Klein sowie Ditte Kotzian im Duett mit Heike Fischer verlängerten am Sonntag die Erfolgsserie der Europameisterschaften in Budapest um vier Mal Silber. "In den olympischen Disziplinen sind wir in Europa bestimmend", sagte Cheftrainer Lutz Buschkow zu der hervorragenden Gesamtbilanz (2 Gold, 5 Silber, 1 Bronze).

Der 29 Jahre alte Riesaer Meyer musste sich im "Königswettbewerb" vom Turm am Sonntagabend mit 459,45 Punkten nur dem Russen Gleb Galperin (472,90) geschlagen geben. "Bis Peking mache ich weiter, dann ist definitiv Schluss", kündigte Meyer an. "Mir fehlte etwas die Spritzigkeit. Ich habe den ganzen Tag gegen meinen Körper gekämpft." Klein wurde hervorragender Vierter (427,75).

"Sehr schlagkräftiges Team"

Im Synchronwettbewerb war die Notlösung mit dem 20-jährigen Aachener Klein und Meyer fast ein Volltreffer. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte Klein. Ihre hervorragende Serie wurde mit 447,96 Punkten honoriert. Nur die russischen Weltmeister Dimitri Dobroskok/Gleb Galperin (469,38) waren besser.

"Es ist zwar aus der Not geboren, aber beide sind ein sehr schlagkräftiges Team", lobte der Berliner Buschkow das Zufalls-Paar Klein/Meyer, das wohl auch bei der WM im März 2007 in Melbourne wieder gemeinsam starten wird. Meyers eigentlicher Partner Tony Adam (Dresden) konnte bei der EM wegen einer Operation nicht antreten.

"Wir haben noch Reserven"

Ditte Kotzian stand ihren Kollegen in nichts nach. "Voll motiviert und angriffslustig" sprang die Berlinerin zum zweiten Mal nach 2002 zu Silber vom Dreimeterbrett. Nur die Schwedin Anna Lindberg war mit 330,60 Punkten wie schon vom Einmeterbrett einen Tick besser als die Deutsche (324,90). Und synchron mit Heike Fischer aus Leipzig gab es nach 298,68 Zählern hinter Natalia Umiskowa/Nadeschda Baschina (Russland/314,55) zum dritten Mal Silber für Ditte Kotzian.

Das Turm-Synchronpaar Annett Gamm/Nora Subschinski und die Olympia-Zweiten Andreas Wels/Tobias Schellenberg vom Dreimeterbrett sind die Besten auf dem Kontinent. Die nationale Titelträgerin Katja Dieckow überzeugte in ihrem ersten EM-Finale als Fünfte vom Dreimeterbrett (297,00), war aber die einzige aus dem deutschen Team, die keine Medaille gewann. Springerchef Walter Alt: "Die Mannschaft hat Biss." Bei der WM im März in Melbourne will sie es erneut zeigen. Buschkow: "Wir haben noch Reserven, obwohl es gut gelaufen ist."

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Dietmar Fuchs/DPA

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