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Ski alpin Riesch-Schwestern rasen auf das Podest

Maria Riesch und ihre jüngere Schwester Susanne sind im Slalomrennen beim Weltcup im schwedischen Are auf den zweiten und dritten Platz gefahren. Felix Neureuther fuhr im Riesenslalom ein Achtungsergebnis ein.

Maria und Susanne Riesch bejubelten das erste gemeinsame Weltcup-Podest - und Felix Neureuther kam als "Einzelkind" der deutschen Alpin-Herren endlich im Olympia-Winter an. Der Partenkirchener beendete als 20. beim Riesenslalom-Sieg des Österreichers Marcel Hirscher im französischen Val d'Isère die drei Jahre lange Durststrecke in seiner Sorgendisziplin, seine Vereinsgefährtinnen bescherten den deutschen Skirennfahrern das erste Geschwister-Podest seit fast drei Jahrzehnten. Beim Slalom im Nebel von Are war am Sonntag nur die Französin Sandrine Aubert schneller als Maria Riesch (Rang zwei) und Susanne Riesch (Rang drei). "Dass das heute mit der Maria geklappt hat, das sind unbeschreibliche Gefühle", sagte die Kleinere der beiden Ski-Schwestern.

Erstmals seit Irene und Maria Epple standen wieder zwei Alpin- Geschwister des Deutschen Skiverbandes (DSV) zusammen auf dem Podest. Dass es an den WM-Orten von 2007 (Are) und Val d'Isère (2009) kein rundum glückliches DSV-Wochenende war, lag an den Ergebnissen des Samstags. Maria Riesch war auf dem Weg zur besten Riesenslalom- Platzierung der Karriere mit Zwischenbestzeit gestürzt und beim Sieg von Tessa Worley ausgeschieden, Weltmeisterin Kathrin Hölzl fuhr nach verkorkstem ersten Lauf wenigstens noch auf Rang fünf. Die Speed- Herren hatten beim Super-G-Erfolg von Michael Walchhofer (Österreich) auf der "Face de Bellevarde" indes eine weitere Lektion erhalten. "Aber dennoch war das sicher ein Wochenende mit mehr Licht als Schatten", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier zwei Monate vor Vancouver. "Und vielleicht kann Felix jetzt den Schalter umlegen."

Riesch führt jetzt im Weltcup


Neureuthers erste Punkte nach so vielen vergeblichen Versuchen im Riesentorlauf sorgten für einen versöhnlichen Ausklang in Val d'Isère, wohin Maria Riesch bei den Damen-Rennen in einer Woche als Weltcup-Führende reist. Durch den zweiten Platz löste sie die Amerikanerin Lindsey Vonn auf Rang eins im Gesamtklassement ab. Bei den Herren schob sich Benjamin Raich (Österreich), der am Freitag die Super-Kombination gewann, vor den Schweizer Carlo Janka an die Spitze. Der eidgenössische Wunderknabe erlebte am Ort seines WM- Sieges gleich ein paar schwarze Stunden und musste nach drei Siegen in Serie drei Nullnummern hinnehmen.

Eine Nullnummer nach der nächsten gab es in den Vorjahren auch für Susanne Riesch, die aber in der Olympia-Saison endlich ihre vielgerühmten Trainingsleistungen auch in den Slalom-Wettkämpfen zeigt. "Sie fährt eine gute Saison, war zweimal Vierte und nun einmal Dritte", sagte Mathias Berthold über die Athletin, die einen langen Reifeprozess hinter sich hat. Mit der Gewissheit, dass es die kleine Schwester endlich einmal auf das Stockerl geschafft hatte, war Maria Riesch dann als Beste des ersten Durchgangs in die "Nebelsuppe" in Are gestartet - am Ende reichte es für die zwölfmalige Weltcup- Gewinnerin nicht zum angestrebten Sieg. "Natürlich gewinnt man lieber, aber ein Platz auf dem Podium ist immer schön und mit der Schwester natürlich doppelt", sagte die 25-jährige Maria Riesch.

Im Schatten der zwei Familien-Flitzer schafften es noch fünf weitere deutsche Slalom-Damen in die Weltcup-Punkte und "übertrafen einmal mehr die Erwartungen", wie Maier lobte.

Nach reihenweisen Rückschlägen gab es in der Herren-Sparte in den Savoyen endlich einen Hoffnungsschimmer, der am kommenden Wochenende bei den Weltcups in Südtirol nicht gleich wieder verblassen soll. "Ich bin einfach froh, dass ich im Riesenslalom das erste Mal seit drei Jahren gepunktet habe. Das gibt Auftrieb", sagte Neureuther. Den Aufschwung wünschte er sich auch für seine Speedkollegen, die am Samstag beim K.o.-Super-G mit rund 50 Prozent Ausfallquote wieder einmal leer ausgegangen waren.

Von Emil Gast und Helen Scott-Smith/DPA DPA

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