Das Möbelstück begleitet ihn schon sein ganzes Leben lang: Schauspieler Sky du Mont war am Mittwochabend bei „Bares für Rares XXL“ zu Gast. In der 20.15-Uhr-Ausgabe der ZDF-Trödelshow auf Schloss Drachenburg bei Königswinter nahmen bereits mehrere Prominente mit ihren Raritäten teil, unter anderem Felix Neureuther oder Jürgen Drews. Dieses Mal stattet du Mont Moderator Horst Lichter einen Besuch ab – und brachte ein Erbstück mit. „Das kenne ich, seitdem ich denken kann“, sagt der 75-Jährige wehmütig über den alten Sekretär. Doch bei der Expertise erfährt du Mont eine bittere Wahrheit.
„Hier müssen wir mal in Ruhe schauen“, sagt „Bares für Rares“-Sachverständiger Detlev Kümmel und untersucht das Kleinmöbel. Der Grundkorpus des Sekretärs sei aus Eiche. Dazu seien Furniere aus Mahagoni angebracht worden und Intarsien eingelegt. Der Sekretär wurde um 1820 in Holland gebaut und verfügt zeittypisch über mehrere Geheimfächer. Ein Prachtstück, das ziemlich viel hermacht.
"Bares für Rares"-Experte bemängelt Pfusch
Doch Kümmel fällt auf: „Da ist mal restauriert worden.“ Die Politur sei nicht ordnungsgemäß aufgetragen, außerdem seien Risse durch die Trocknung entstanden. Zudem ist beim Transport des Sekretärs ein großer Schaden entstanden. „Da hat einer unsachgemäß geschoben“, glaubt Experte Kümmel. Ein Teil des Holzes ist dabei ausgebrochen. „Da müsste man nochmal nachbessern.“
Sky du Mont schaut ungläubig. Er hatte den Sekretär vor mehreren Jahren aufwendig restaurieren lassen. Und dafür eine stattliche Summe bezahlt. „Es hat 10.000 Euro gekostet“, verrät der Schauspieler. Experte Kümmel und Moderator Lichter reagieren entsetzt. Der Einsatz für das Kleinmöbel war viel zu hoch. „Das war ein sehr stolzer Preis“, sagt Kümmel. Von einem Restaurator, der sich so hoch bezahlen lasse, hätte er mehr erwartet. Restaurierung hin oder her - sein Schätzpreis für das Möbel liegt nur bei 3800 bis 4400 Euro. Ein Schock für Sky du Mont.
Sky du Mont mit "wirtschaftlichem Totalschaden" konfrontiert
Trotzdem will der „Schuh des Manitu“-Darsteller den Sekretär verkaufen. Er habe sein Haus verkauft und sei in eine kleinere Wohnung gezogen. Seitdem stehe das Stück im Keller. Der Erlös solle der Ukrainehilfe zugutekommen. „Ich bin auch bereit, das aufzustocken.“ Doch was sagen die Händler zum Restaurations-Pfusch?
Wolfgang Pauritsch fällt ein hartes Urteil. Als der österreichische Händler von den 10.000 Euro hört, spricht er von einem „wirtschaftlichen Totalschaden“. Es könne höchstens um Schadensbegrenzung gehen. „Denn an diesen Preis werden wir niemals kommen.“ Die Bieterrunde beginnt bei 1100 Euro von Julian Schmitz-Avila. Doch schon bei 1800 Euro von Daniel Meyer ist Schluss. „Schweren Herzens sage ich ja“, sagt Sky du Mont. Bei der nächsten Restauration eines Möbelstücks wird er sich den Handwerker sicherlich besser aussuchen.
Lesen Sie auch:
Quelle: "Bares für Rares" vom 22. Juni 2022. Neue Folgen der Trödelshow mit Horst Lichter gibt es von Montag bis Freitag um 15.05 Uhr im ZDF und vorab in der Mediathek zu sehen.