Skispringen in Engelberg Schmitt fliegt wieder weit

Martin Schmitt kämpft sich nach vorn: Beim Springen in Engelberg hat der deutsche Skispringer nur knapp das Treppchen verpasst. Rechtzeitig zur Vierschanzentournee ist Schmitt, der seit März 2007 nicht mehr auf dem Treppchen stand, offenbar wieder in Form.

Nach der gelungenen Generalprobe für die Vierschanzentournee strahlte Martin Schmitt über das ganze Gesicht und ballte beide Fäuste zum Zeichen seiner Freude. Beim letzten Weltcup vor der am kommenden Sonntag beginnenden Traditionsveranstaltung verpasste Schmitt am Sonntag als Vierter nur knapp seinen ersten Podestplatz seit März 2007 und verabschiedete sich entsprechend gelöst in den kurzen Weihnachtsurlaub. "Ich habe mich kontinuierlich gesteigert und will in Oberstdorf dort weitermachen, wo ich hier aufgehört habe. Momentan bin ich sehr zufrieden, denn die Tendenz stimmt. Die Top-Ten-Resultate spiegeln mein Vermögen wider. Ich kann eine gute Tournee springen", sagte Schmitt.

Mit Sprüngen von 129 und 134 Metern musste der 30 Jahre alte Routinier nur dem Österreicher Gregor Schlierenzauer, dessen Landsmann Wolfgang Loitzl und dem am Vortag siegreichen Schweizer Simon Ammann den Vortritt lassen. "Die Drei sind die Top-Favoriten für die Tournee. Aber ich bin dran und in Schlagdistanz. Wenn es dort mit der Podest-Platzierung klappen sollte, würde ich mich nicht dagegen wehren", sagte Schmitt, der am Samstag nach einer atemberaubenden Aufholjagd den siebten Rang belegt hatte.

Gute Bilanz der Deutschen

Das gute Abschneiden der deutschen Skispringer in Engelberg komplettierten Michael Neumayer (Berchtesgaden) mit dem neunten Platz am Samstag und Michael Uhrmann (Rastbüchl) mit Rang zehn am Sonntag. Entsprechend zufrieden zog Bundestrainer Werner Schuster Bilanz. "Martin hat zwei tolle Wettkämpfe gezeigt. Uhrmann hat sich gesteigert, Neumayer und Stephan Hocke solide gepunktet", sagte Schuster.

Beim umjubelten Heimsieg von Ammann hatte sich Schmitt mit 134,5 Metern im Finale vom 28. auf den 7. Platz katapultiert. "Martin braucht solche Erlebnisse. Er ist auf einer guten Welle unterwegs", meinte Schuster. Dabei hatte Schmitt mit einem Sprung auf 120 Meter im ersten Durchgang eigentlich alle Chancen auf eine Top-Platzierung verspielt. "Mein Ärger war schon groß. Ich habe im Finale mit Wut im Bauch auf dem Balken gesessen", berichtete der viermalige Weltmeister.

Nur Ammann weiter als Schmitt

Am zweiten Tag ließ er schon im ersten Versuch nichts anbrennen und wurde im Finale nur von Ammann übertrumpft, der mit 136 Metern die Bestweite stand. In der Weltcup-Gesamtwertung verbesserte sich Schmitt mit 203 Punkten auf den sechsten Platz und ist damit für den Tournee-Auftakt in Oberstdorf fix qualifiziert. Ammann geht mit 585 Zählern als Führender vor Schlierenzauer (510) in die 57. Auflage der Traditionsveranstaltung.

Der sieht auch Uhrmann optimistisch entgegen, nachdem er sich für seinen 31. Platz vom Vortag rehabilitiert hatte. "Ich bin froh, dass der letzte Sprung vor den Feiertagen so gut geklappt hat. Ich nehme ein gutes Gefühl mit", sagte der Bayer nach einem Satz auf 129,5 Meter im Finale. Neumayer sieht sich ebenfalls auf einem guten Weg, auch wenn er mit Platz 24 nicht an seine gute Leistung beim ersten Wettkampf anknüpfen konnte. "Ich bin jetzt ein bisschen enttäuscht, aber insgesamt kann ich zufrieden sein. Es ist sicher nicht der falsche Zeitpunkt, jetzt besser in Form zu kommen. Ich freue mich auf die Vierschanzentournee", sagte der Vorjahres-Dritte.

DPA DPA

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