Verpasste Doping-Kontrollen Sprint-Weltmeister Coleman für Olympische Spiele gesperrt

Der Favorit auf den Olympia-Sieg im Hundert-Meter-Sprint im nächsten Jahr ist vorerst gesperrt: Christian Coleman
Der Favorit auf den Olympia-Sieg im Hundert-Meter-Sprint im nächsten Jahr ist vorerst gesperrt: Christian Coleman
© Michael Cizek / AFP
Sprintweltmeister Coleman wird nach verpassten Dopingkontrollen für zwei Jahre gesperrt. Der US-Amerikaner galt als Favorit für die Olympischen Spiele 2021. Jetzt klagt er vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas.

Sprintweltmeister Christian Coleman steht nach verpassten Dopingkontrollen unmittelbar vor dem Olympia-Aus. Der 24 Jahre alte US-Amerikaner wurde von der Integritätskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes für zwei Jahre gesperrt - besteht die Sanktion vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas, den Coleman anrufen hat, würde der schnellste Mann der Welt die Sommerspiele 2021 in Tokio verpassen.

Coleman, der sich bei der WM 2019 in Doha den Titel über die 100 Meter sowie mit der Staffel gesichert hatte, äußerte sich zunächst nicht zu der Sperre. Die Vorwürfe hatte er allerdings schon im Sommer vehement zurückgewiesen. Damals hatte ihn die AIU vorläufig suspendiert. Hintergrund sind zwei verpasste Kontrollen im Januar und Dezember 2019 sowie ein Meldepflichtverstoß im April 2019. Die versäumte Kontrolle im Januar hatte Coleman eingeräumt.

Christian Coleman streitet alles ab

Er habe niemals und werde niemals leistungssteigernde Mittel nehmen, hatte der US-Athlet aber in einer Stellungnahme geschrieben. "Ich bin willens, einen Dopingtest JEDEN einzelnen Tag für den Rest meiner Karriere zu machen, um meine Unschuld zu beweisen."

Elitesportler weltweit müssen Angaben darüber machen, wo sie sich aufhalten, um für Dopingtests verfügbar zu sein. Ein Verstoß liegt vor, wenn ein Athlet keine Angaben macht oder nicht angetroffen werden kann. Drei verpasste Tests innerhalb von zwölf Monaten können als Anti-Doping-Verstoß gewertet werden und eine Sperre nach sich ziehen - wie nun im Fall Coleman. Die Sanktion gegen den Weltmeister gilt rückwirkend seit dem 14. Mai 2020. 

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Erste Sperre an Formfehler gescheitert

Zur verpassten Kontrolle im Dezember 2019 hatte sich der Weltrekordhalter über 60 Meter in der Halle ausführlich geäußert. So habe er fünf Minuten von zu Hause entfernt Weihnachtseinkäufe getätigt, sei aber von den Kontrolleuren nicht angerufen worden. Im AIU-Bericht wird diese Version von den Kontrolleuren auch anhand von Kassenzetteln widerlegt. 

Anfang September 2019 hatte ein Formfehler noch zu einem Freispruch des Sprinters geführt, da einer von drei sogenannten Missed Tests außerhalb der Einjahresfrist gelegen habe. Wenig später sicherte sich Coleman in Doha zwei WM-Titel.

DPA
tis

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