David Ferrer hat bei den World Tour Finals in London für die erste Überraschung gesorgt. Der Spanier besiegte Andy Murray mit 6:4 und 7:5. Es war erst Murrays zweite Niederlage nach den US Open und seine erste Niederlage gegen Ferrer seit Frühling 2010. Im zweiten Spiel der Gruppe A treffen Novak Djokovic und Tomas Berdych aufeinander. Der Sieger trifft dann am Mittwoch auf Ferrer, der Verlierer auf Murray.
Beide Spieler suchten ihr Heil von der Grundlinie, hatten bisweilen jedoch mehr mit ihrem eigenen Spiel als mit dem Gegner zu kämpfen. Vor allem Murray tat sich vor seinen Fans in London schwer. Zu den zahlreichen unforced errors aus dem Spiel heraus kam noch eine unterirdische Quote bei seinem ersten Aufschlag hinzu. Ferrer agierte deutlich sicherer und begnügte sich häufig damit, den Ball im Spiel zu halten und auf Fehler seines Kontrahenten zu warten.
Nach zwei frühen Breaks auf beiden Seiten spitzte sich das Geschehen beim Stand von 4:4 zu. Ferrer musste bei seinem Service über Einstand gehen, machte dann aber die entscheidenden Punkte. Das gelang Murray im Anschluss nicht. Mit unnötig verschlagenen Bällen gab er den Aufschlag und damit auch den Satz leichtfertig ab. 24 unerzwungene Fehler hatte der Hoffnungsträger der britischen Fans zu diesem Zeitpunkt fabriziert. Der Weltranglisten-Dritte ließ sich im Anschluss kurz behandeln, bevor es in den zweiten Durchgang ging.
Leiste schuld an der Leistung?
Ob die gesundheitlichen Probleme für seine schwache Leistung verantwortlich waren, ist reine Spekulation, Fakt ist, dass er sich auch im zweiten Satz nicht steigern konnte. Ein frühes Break und eine 2:0-Führung für Murray änderten daran nichts. Er konnte sich auf seinen Service an diesem Tag nicht verlassen und so wurde jedes seiner Aufschlagspiele zu einem Kampf. Kein Wunder, dass Ferrer schnell zum 2:2 ausgeglichen hatte und auch danach stets näher an einem Aufschlaggewinn war.
Zweimal konnte Murray im Anschluss ein weiteres Break knapp vermeiden, doch der Schotte fand einfach nicht zu seinem Spiel. Auch Ferrer spielte keinesfalls hochklassig, aber immerhin war er in den entscheidenden Momenten hellwach und variierte immer wieder gekonnt das Tempo. Nach zwei Stunden Spielzeit nutzte der Spanier seinen ersten Matchball und machte die erste Überraschung des Turniers perfekt.