Auftakt nach Maß für Thomas Haas: Der Wahl- Amerikaner benötigte bei seinen 10. US Open nur 89 Minuten, um als insgesamt fünfter der vierzehn gestarteten deutschen Tennis-Profis in die zweite Runde einzuziehen. Nach dem 6:2, 6:4, 6:0 über US-Außenseiter Alex Kuznetsov geht der Hamburger am Freitag auch gegen den Niederländer Raemon Sluiter als Favorit auf den Platz. "Er ist nicht gerade bekannt, aber gefährlich", sagte Haas über den 89. der Weltrangliste, der sowohl Vor- als auch Rückhand doppelhändig spielt.
Nachdem am Mittwoch (Ortszeit) schon Florian Mayer sein Auftaktmatch gewonnen hatte und damit Benjamin Becker, Björn Phau und Martina Müller folgte, vergab Philipp Kohlschreiber diese Chance. Der an der Leiste lädierte Bamberger unterlag in New York dem 18-jährigen US-Talent Sam Querrey 3:6, 4:6, 4:6. Der 174. der Weltrangliste aus dem kalifornischen Thousand Oaks (Tausend Eichen) war dank einer Wildcard in das Turnier gekommen.
Mayer empfehlt sich für Davis Cup
Rainer Schüttler beendet die Saison dagegen erstmals ohne einen einzigen Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Seit 1999 hat der Korbacher an jedem der vier wichtigsten Veranstaltungen des Jahres teilgenommen. Doch so schlecht wie diesmal war seine Saisonbilanz noch nie. Der 30-Jährige, der 2003 bei den Australian Open noch das Finale erreicht hatte, verlor 4:6, 7:6 (7:5), 3:6, 3:6 gegen den Franzosen Nicolas Mahut. In der Weltrangliste wird der Hesse, dessen einstiges Können sporadisch aufblitzt, nur noch auf Position 78 geführt.
Trotz der Niederlagen war Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen nicht unzufrieden. "Wir hatten wieder neun Spieler im Hauptfeld. Es ist Bewegung drin", sagte der Bundestrainer. Für einen Einsatz im Abstiegsspiel gegen Thailand ohne den verletzten Nicolas Kiefer konnte sich nach Leitwolf Haas vor allem Mayer empfehlen.
Favoriten im Schnelldurchlauf
Haas war mit sich zufrieden und hatte den kleinen Ärger vom Ende des zweiten Satzes schon vergessen. Der in Kiew geborene Kuznetsov schenkte dem Hamburger nach verpassten Chancen letztlich das Break zum 5:4. Danach gab Haas kein Spiel mehr ab und zeigte sich erleichtert, endlich in das Turnier gestartet zu sein: "Das war zäh. Ich habe seit fast acht Tagen auf mein erstes Match gewartet."
Trotz des Respektes vor seinem nächsten Gegner Raemon Sluiter traut sich Haas auf Grund der günstigen Auslosung einiges zu. In der dritten Runde könnte er Revanche für das letztjährige Aus gegen den Amerikaner Robby Ginepri üben. Der Argentinier David Nalbandian könnte nach seinem mühsamen Sieg über den Stuttgarter Michael Berrer im Achtelfinale warten, muss sich aber zunächst mit dem früheren US- Open-Sieger Marat Safin aus Russland messen. "Dass die Auslosung so ist, spricht dafür, dass ich in diesem Jahr gut gespielt habe", sagte der an Nummer 14 gesetzte Haas.
Die Favoriten gaben sich am dritten Turniertag keine Blöße. Als erster Spieler zog Lokalmatador Andy Roddick an seinem 24. Geburtstag schon in die dritte Runde ein. Der US-Open-Sieger von 2003 gewann am Abend 6:3, 7:6 (7:3), 6:3 gegen den Dänen Kristian Pless. Die frühere Wimbledon-Siegerin Maria Sharapova aus Russland ließ der Niederländerin Michaella Krajicek mit 6:3, 6:0 keine Chance.
DPA