Wintersport Kombinierer Edelmann Dritter in Lillehammer

Dritter Platz in Lillehammer, Gelbes Trikot verteidigt und seine beeindruckende Form bestätigt – eigentlich hätte Tino Edelmann allen Grund zur Freude gehabt, trotzdem regte sich der Kombinierer fürchterlich auf.

Überschwängliche Freude sieht anders aus. Dabei hätte Tino Edelmann dazu allen Grund gehabt, schließlich hatte er gerade beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Lillehammer mit dem dritten Platz und seinem dritten Podium im dritten Saisonrennen seine Gesamtführung im Weltcup verteidigt und erneut seine brillante Form bestätigt.

Trotzdem schimpfte Edelmann wie ein Rohrspatz. Grund für seinen Ärger war der siegreiche Haarvard Klemetsen (Norwegen). "Der Klemetsen läuft mir zehn Kilometer hinten auf den Skiern rum, ohne einmal zu helfen. Ich habe jeden einzelnen Meter von der Spitze weg alleine gekämpft. Am Ende bin ich auf der letzten Rille gegangen und konnte den Zielsprint nicht mehr mitmachen", echauffierte sich Edelmann über den Norweger.

9,5 Kilometer im Windschatten gelauert

Der hatte sich - unkollegial, aber durchaus legitim - über 9,5 Kilometer der insgesamt zehn Kilometer langen Laufstrecke in seinem Windschatten einen ruhigen Tag gemacht, ehe er schließlich zur entscheidenden Attacke ansetzte. 200 Meter vor den Zielstrich ging Klemetsen vorbei, verwies im Endspurt noch Juniorenweltmeister Alessandro Pittin (Italien), der erst kurz vor dem Ende Anschluss an das Führungsduo gefunden hatte, um zwei Zehntelsekunden auf Platz zwei.

Edelmann konnte nicht mehr kontern und erreichte erst 8,6 Sekunden hinter dem Sieger das Ziel.

"Tino ist viel stärker gewesen als vergangene Woche. Aber wenn er im Neuschnee alleine vorneweg laufen muss, fehlen halt hinten raus ein paar Körner. Er hätte es verdient gehabt, zu gewinnen", klagte auch Bundestrainer Hermann Weinbuch. Edelmanns Frust konnte der Coach gut nachvollziehen: "Wenn man so nah dran ist am Sieg, will man das Rennen natürlich nach Hause bringen."

Mit 220 Punkten baute Edelmann seine Weltcupführung weiter aus und durfte als Trostpflaster das Gelbe Trikot behalten.

Hervorragendes deutsches Gesamtergebnis

Weil das Springen von der Normalschanze zuvor dem starken Wind zum Opfer gefallen war, wurde der provisorische Wettkampfsprung vom Vortag gewertet. Den hatte Edelmann mit 98,5 Metern gewonnen, so dass er 0,2 Sekunden vor Klemetsen als Erster in die Loipe ging. Gemeinsam mit dem Norweger und dem Österreicher Christoph Bieler, der kurz vor Schluss abreißen lassen musste, bestimmte er das Rennen von der Spitze weg.

Eric Frenzel als Sechster, Björn Kircheisen auf Rang sieben und der 19 Jahre alte Fabian Rießle als Achter komplettierten das glänzende Ergebnis für die DSV-Kombinierer. "Das freut mich besonders, vor allem für den Fabian Rießle. Er ist ja noch ein sehr junger Bursche. Den haben wir schön nach vorne gebracht", meinte Weinbuch.

Frenzel und Kircheisen unterstrichen nach dem verpatzten Saisonauftakt in Kuusamo, dass mit ihnen in diesem Winter zu rechnen ist. "Es war wichtig, dass sie vorne dabei waren. So sind wir in der Weltspitze breit aufgestellt. Das hat mir natürlich sehr gefallen", lobte Weinbuch.

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