Die Krankenkasse übernimmt im Ausland oft nur einen Bruchteil der Kosten, teilweise wird die Kostenübernahme auch komplett verweigert. Abhängig vom Ort des Urlaubs kann es sinnvoll sein, vor Antritt der Reise eine entsprechende Versicherung abzuschließen. Reiseversicherungen beinhalten oft nützliche Policen wie eine Reiserücktrittskostenversicherung oder eine Auslandskrankenversicherung. Was viele nicht wissen: Auch einige Premium-Kreditkartenanbieter haben einen entsprechenden Versicherungsschutz an Bord.
Im Ausland gut versichert mit der Kreditkarte?
Eine Kreditkarte ist gleich aus mehreren Aspekten sinnvoll. Nicht nur das Bezahlen des Hotels oder der Urlaubssouvenirs ist mit der Karte leichter, je nach Anbieter sind auch verschiedene Versicherungen inklusive. Vor allem für diejenigen, die viel unterwegs sind, kann das praktisch sein, denn so müssen sie sich nicht vor jeder Reise um einen zusätzlichen Versicherungsschutz kümmern. Inhaber einer American Express Platinum Card profitieren beispielsweise gleich von einem ganzen Versicherungspaket. Das enthält neben einer Reise-Haftpflicht auch eine Reise-Rücktritts- sowie eine Reise-Gepäckversicherung. Auch die Auslandskrankenversicherung sowie eine Unfallversicherung, die im Notfall greift, sind enthalten.
Die Platinum Card von American Express gehört zu den Premium-Kreditkarten und hat dementsprechend auch einen hohen Preis: 60 Euro kostet die Karte monatlich an Gebühren. Dafür bietet sie neben den genannten Versicherungen noch weitere Vorteile. Dazu gehören etwa:
- 55.000 Membership-Punkte (oder 200 Euro Startguthaben) als Willkommensbonus bei Neuabschluss
- 200 Euro jährliches Reiseguthaben
- 150 Euro Restaurantguthaben pro Jahr
- 120 Euro Entertainmentguthaben jährlich (unter anderem für Netflix, WOW oder Amazon Video nutzbar)
- Teilnahme am Membership-Rewards-Programm
- 90 Euro Shopping-Guthaben
- 200 Euro Sixt-Guthaben jährlich, unter anderem für Flughafentransfer
Wer stattdessen eine günstigere Karte bevorzugt, findet etwa mit der Visa-Card der DKB eine preiswerte Alternative. Die Karte kostet lediglich 2,49 Euro im Monat. Sie ist aber an die Bedingung geknüpft, bei der DKB ein Konto zu führen. Es gibt beim DKB-Angebot die Möglichkeit, optional ein Versicherungspaket für den Urlaub hinzuzubuchen. Das kostet 6,90 Euro im Monat und hat eine Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr. Enthalten sind neben einem 24/7-Notall-Service im Urlaub auch eine Auslandskrankenversicherung, eine Quarantäneversicherung sowie eine Reiserücktritts- und Reiseabbruchsversicherung.
Warum eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll ist
Jeder Arztbesuch und Aufenthalt im Krankenhaus kostet Geld. Für gewöhnlich übernimmt das hierzulande die Krankenkasse. Wenn im Ausland etwas passiert, sieht die Situation je nach Reiseland allerdings anders aus. Im Zweifel liefert ein Anruf bei der Krankenkasse die nötigen Informationen zum Versicherungsschutz im Urlaubsland. Sollte dieser nicht ausreichend sein, ist es ratsam, vor Reiseantritt eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Die schützt nicht nur vor hohen Kosten, sie beinhaltet auch Arztbesuche – selbst, wenn eine Füllung herausbricht und der Zahnarzt sie ersetzt. Schlimmstenfalls kommt sie auch für die Überführung im Todesfall auf.
So gibt es im Krankheitsfall Geld zurück
Wer im Urlaub krank wird und abgesichert ist, kann sich das Geld erstatten lassen. Das funktioniert folgendermaßen:
- Notfallnummer anrufen: Den Schadensfall so schnell wie möglich der Versicherung melden. Im Regelfall gibt der Kreditkartenanbieter eine ganze Liste an Telefonnummern mit, die im Notfall angerufen werden können. Hier ist auch die Nummer der Versicherung aufgeführt. Der Service ist in den meisten Fällen rund um die Uhr erreichbar.
- Rücktransport organisieren: Ist ein medizinischer Rücktransport notwendig, sollte dieser niemals eigenständig organisiert werden. Denn das wird von der Versicherung als Reiseabbruch gewertet, wodurch die Kosten nicht mehr übernommen werden. Bezüglich des Rücktransports sollte man sich immer erst mit dem Anbieter der Auslandskrankenversicherung abstimmen. Die hierfür anfallenden Kosten werden nur dann übernommen, wenn er als "medizinisch notwendig" eingestuft wird. Diesem Schritt wird meist auch nur zugestimmt, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Beispielsweise dann, wenn im Ausland keine Behandlung möglich oder diese zu kostspielig ist.
- Belege sammeln: Wird eine ambulante Behandlung in Anspruch genommen, gibt es vom behandelnden Arzt entsprechende Belege. Der fällige Betrag muss zunächst aus eigener Tasche beglichen werden. Die Belege dienen als Nachweis und müssen aufbewahrt werden, denn hier sind sämtliche Informationen hinterlegt, die für die Versicherung wichtig sind. Neben dem Namen, der Diagnose und dem Behandlungszeitraum sind normalerweise die Therapie sowie notwendige Arzneimittel vermerkt.
Tipp: Kommt es mit der Versicherung zu Streitigkeiten, hilft ein Ombudsmann, der sämtliche Vorgänge regelt. Der Vorteil besteht darin, dass er sich nicht nur mit der Materie auskennt, sondern auch kostenlos agiert.
Was tun, wenn die Reise abgebrochen werden muss?
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Reise abzubrechen und wieder nach Hause zu fahren. Was aber, wenn die Auslandskrankenversicherung die Kosten in dem Fall nicht übernimmt? Die Lösung: die Reiserücktrittskostenversicherung im Krankheitsfall.
Um die Versicherung in Anspruch zu nehmen, ist ein ärztliches Attest oder eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nötig. In manchen Fällen ist es sogar möglich, dass die Versicherung den behandelnden Arzt einen Fragebogen ausfüllen lässt, bevor sie die Rückerstattung bewilligt. Verweigert die Versicherung die Kostenübernahme, hilft auch hier wieder der Ombudsmann.
Auslandskrankenversicherung: Sorgenfrei im Urlaub
Nicht selten kostet ein Krankenhausaufenthalt im Ausland bis zu 1.000 Euro am Tag oder je nach Reiseland sogar das Zehnfache. Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung ist deshalb immer empfehlenswert. Ebenso abgesichert ist man mit einer Reiserücktrittskostenversicherung im Krankheitsfall. Doch bevor eine separate Versicherungspolice abgeschlossen wird, ist es sinnvoll, zunächst zu überprüfen, ob der eigene Kreditkartenanbieter einen umfassenden Versicherungsschutz beinhaltet oder günstig zum Hinzubuchen anbietet. So muss keine zusätzliche Police bei einer Versicherung abgeschlossen werden.
Es ist allerdings nicht unbedingt nötig, die Versicherung über den Kreditkartenanbieter abzuschließen: Eine Auslandsreisekrankenversicherung gibt es schon ab 15 Euro pro Jahr. Praktisch ist aber, dass bei den Kreditkartenanbietern alles aus einer Hand kommt – das spart Papierkram.
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