Medienberichte Claas Relotius soll einen neuen Job haben – und wird wohl wieder Texte schreiben

Claas Relotius bei der Verleihung des Reemtsma Liberty Awards
Claas Relotius bei der Verleihung des Reemtsma Liberty Awards
© Eventpress / Imago Images
Der ehemalige "Spiegel"-Redakteur Claas Relotius, der 2018 einen Medienskandal auslöste, soll laut eines Berichts der "Bild" einen neuen Arbeitgeber haben.

Der ehemalige "Spiegel"-Redakteur Claas Relotius, der mit erfundenen Reportagen und falschen Zitaten Journalisten-Preise gewonnen hat, soll laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung einen neuen Arbeitgeber haben. Der Branchendienst "Horizont" meldete dies ebenfalls. Relotius soll nun für die bekannte Werbeagentur "Jung von Matt" als Copywriter bzw. Texter arbeiten. Welche Texte das speziell sein werden, wollte das Unternehmen laut "Bild" nicht kommentieren.

Der Fall wurde verfilmt

Claas Relotius hatte in seinen Artikeln für den "Spiegel" von Orten berichtet, an denen er nie gewesen ist oder Gespräche mit Menschen in seine Texte eingebaut, die es nie gegeben hat. Im Dezember 2018 ging der "Spiegel" mit einer Entschuldigung an die Öffentlichkeit. Zwei Tage zuvor hatte Claas Relotius seine Kündigung eingereicht. Der Fall löste einen großen Medienskandal aus.

Ans Licht kam die Sache durch den "Spiegel"-Reporter Juan Moreno, der zeitweise an Texten mitrecherchierte. Er bemerkte Unstimmigkeiten in Relotius' Texten und wandte sich diesbezüglich an die Chefredaktion. In dem Buch "Tausend Zeilen Lüge" beschreibt der Autor seine Sicht der Dinge. 2019 verkauft er die Filmrechte an seinem Buch, bevor es überhaupt erschienen war. Der Film, bei dem "Bully" Herbig Regie führte, kam im September 2022 in die deutschen Kinos.

In dieser Firma soll Claas Relotius nun arbeiten

Jung von Matt ist eine bekannte Hamburger Werbeagentur mit Zweigstellen in etlichen Ländern, darunter ist die Schweiz, Österreich, Schweden, aber auch China. Sie wurde 1991 von Holger Jung und Jean-Remy von Matt gegründet. Bekannt wurde die Firma vor allem mit der Kampagne "Geiz ist geil" für die Elektronikhandelskette "Saturn", aber auch mit "Wer hat's erfunden?" für Ricola. Zum Kunden-Portfolio von Jung von Matt gehören unter anderen auch Marken wie Sixt, Mercedes, Porsche, Ebay und Edeka.

Quellen: "Bild" / "Horizont"

ky

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