DaimlerChrysler "Kein Vergleich, niemals"

Im Milliarden-Prozess gegen den Autokonzern DaimlerChrysler hat Investor Kirk Kerkorian erstmals einen Vergleich mit der Gegenseite ausgeschlossen. DaimlerChrysler dementierte, ein Angebot gemacht zu haben.

"Ich werde keinen Vergleich eingehen, niemals", erklärte US-Inestor Kirk Kerkorian nach der mündlichen Verhandlung. Seine Anwälte hätten "einen Anruf aus Stuttgart" mit einem Angebot erhalten. Ein Sprecher von DaimlerChrysler dementierte vehement, dass es ein solches Angebot gegeben habe. Die Anwälte von DaimlerChrysler hatten mehrfach betont, dass sie Offerten der gegnerischen Partei, sich zu Gesprächen zu treffen, nicht grundsätzlich ausschlagen würden. Bisher habe es jedoch keine Kontakte dieser Art gegeben. Medienberichte über einen möglichen Vergleich hatten jedoch für Verwirrung gesorgt.

Kerkorian fordert 1,2 Milliarden

Der 86-jährige Kerkorian und seine Investment-Firma Tracinda fordern Schadenersatz in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar von dem Autokonzern, weil das Management unter Führung von Vorstandschef Jürgen Schrempp den Zusammenschluss zwischen Daimler-Benz und Chrysler 1998 als Übernahme geplant, aber als "Fusion unter Gleichen" getarnt habe. Der Prozess hatte am Montag vor dem Bezirksgericht in Wilmington (US-Bundesstaat Delaware) begonnen.

Am Mittwoch standen erneut Kerkorian, der bereits am Dienstag ausgesagt hatte, und Ex-Chrysler-Chef Jim Holden im Zeugenstand. Bei der Befragung Holdens schaltete sich erstmals Richter Joseph Farnan, Jr., der den spektakulären Fall allein entscheidet, in die Verhandlung ein. Bisher hatte Farnan die Verhöre der Zeugen den Anwälten überlassen.

Der nächste Höhepunkt

Am Donnerstagmittag soll der frühere Co-Vorstandschef von DaimlerChrysler, Bob Eaton, vor Gericht erscheinen. Der nächste Höhepunkt des Prozesses ist die Aussage von Schrempp, die Anfang oder Mitte kommender Woche ansteht. Das Verfahren ist bis zum 17. Dezember angesetzt, ein Urteil wird frühestens im Frühjahr 2004 erwartet.

DPA

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