Einzelhandel KarstadtQuelle plant Schließung von bis zu 30 Häusern

Der Warenhauskonzern KarstadtQuelle erwägt nach Medienberichten die Schließung von knapp 30 unrentablen Warenhäusern. Bis zu 2.500 Arbeitsplätze könnten wegfallen.

Ein Konzernsprecher dementierte die Zeitungsberichte. Mit der Arbeitnehmerseite werde über bestimmte Programme und Strukturmaßnahmen gesprochen. Festlegungen gebe es jedoch noch nicht. Wie die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" berichtete, soll der neue Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Middelhoff den Vorstand beauftragt haben, bis Mitte August eine schonungslose Bestandsaufnahme zu erarbeiten. Auch sollen Wege aufgezeigt werden, wie der angeschlagene Waren- und Versandhandelsriese 2005 in die operative Gewinnzone zurückkehren kann.

Fast alle Warenhäuser defizitär

Von den 180 Warenhäusern arbeite kaum eines mit Gewinn, schrieb die Zeitung. Die Konsumflaute in Deutschland soll im Mai zu einem zweistelligen Umsatzminus geführt haben, habe es im Umfeld des Essener Konzerns geheißen. Auch im Versandhandel, dem wichtigsten Standbein des Konzerns, erwarte der Aufsichtsrat Verbesserungen. Eine Zerschlagung des Touristikunternehmens Thomas Cook stehe dagegen nicht auf der Agenda.

Am Freitag hatte der Aufsichtsrat der Karstadt Warenhaus AG drei Manager ihrer Ämter enthoben und den Vorstand der für das Warenhausgeschäft zuständigen Tochter von sechs auf vier Mitglieder verkleinert. Geleitet worden war die Sitzung erstmals von dem neuen KarstadtQuelle-Konzernchef Christoph Achenbach, der seinen Posten zum 1. Juni angetreten hatte. Achenbach hatte die Konzernführung von Wolfgang Urban übernommen. (dpa)

DPA

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