Rund zehn Millionen Bundesbürger investieren nach einer Untersuchung des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) regelmäßig in Fonds. Schließlich kann man auch mit kleinen Sparsummen ansehnliche Renditen erwirtschaften. So erzielten weltweit investierende Aktienfonds in den vergangenen 30 Jahren im Schnitt jährlich 6,9 Prozent Rendite. "Fondssparpläne sind eine aussichtsreiche und vor allem flexible Sparform", sagt Karin Baur vom Magazin "Finanztest" der Stiftung Warentest. So kann man jederzeit einsteigen, der Rhythmus der Einzahlungen lässt sich frei bestimmen, auch wenn meist eine monatliche Rate üblich ist. Die Mindesthöhe der Monatsrate liegt je nach Bank oder Discountbroker meist bei 50 Euro.
Gute Rendite bei langfristiger Orientierung
Man kann aber auch zusätzlich größere Einzahlungen vornehmen. Das lohnt sich laut Baur vor allem zu Beginn des Sparplans, um eine solide Basis zu schaffen. Auch eine Unterbrechung der Einzahlungen bei einem finanziellen Engpass ist kein Problem. Und Sparer können sowohl in einen einzigen als auch gleichzeitig in mehrere Fonds investieren. Zugleich ist der Ausstieg aus dem Sparplan sowie der Verkauf der Anteile jederzeit möglich.
Welche Fonds sich zur Anlage eignen, hängt wesentlich von der Risikobereitschaft und dem individuellen Anlagehorizont ab. "Grundsätzlich empfiehlt es sich, nicht in einzelne Branchen oder Regionen zu investieren, sondern das Geld weltweit über alle bedeutenden Wirtschaftszweige zu streuen", sagt Michael Schmidt vom Münchner Analystenhaus "FondsConsult". Bei einem langfristigen Sparplan könne man zu Beginn durchaus ein etwas höheres Risiko eingehen, je näher der Auszahlungstermin rücke, desto defensiver sollte allerdings die Anlage ausgerichtet sein, um die Risiken zu minimieren.
Risiko breit streuen
Das Risiko beim Fondssparen bemisst sich an der Laufzeit und daran, wie groß der Anteil von Aktienfonds im Vergleich zu sichereren Produkten wie Euro-Rentenfonds ist. "Wer nur für kurze Dauer sparen und dennoch voll auf Aktienfonds setzen möchte, sollte schon eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen", sagt Baur. Je nach Fonds und Ausstiegszeitpunkt endet laut Finanztest nach zehn Jahren statistisch gesehen jeder achte bis zwölfte Sparplan mit internationalen Aktien im Minus.
Langfristig haben Anleger jedoch gute Chancen auf ansehnliche Renditen. Denn je länger ein Anleger mit Aktienfonds spart, desto geringer ist die Bandbreite, innerhalb derer die Ergebnisse schwanken. Laut BVI erzielten deutsche Aktienfonds in den letzten 30 Jahren im Schnitt eine jährliche Rendite von 7,3 Prozent, bei Euro-Rentenfonds waren es 6,5 Prozent und bei internationalen Fonds 6,9 Prozent.
Fondskauf ohne Ausgabeaufschlag
Wer sich fürs Fondssparen entscheidet, der sollte nicht vergessen, dass er auch einen Ausgabeaufschlag und oft auch noch Depotgebühren zahlen muss. Allerdings lässt sich dabei kräftig sparen, wie Finanztest bei einem Vergleich von 27 Anbietern feststellte. Am günstigsten schnitten dabei die freien Fondsvermittler ab, die zwar wenig Service aber dafür gute Preise bieten. So entdeckten die Experten gleich vier Vermittler, die über 40 Spitzen-Fonds ohne Ausgabeaufschlag anbieten. Die Wahl eines Fondsvermittlers sei zudem risikolos. Selbst wenn er Pleite gehen sollte, seien die Fonds nicht gefährdet. Bei den großen Direktbanken gab es hingegen nur selten Preisnachlässe.
Experten erwarten, dass die Zahl der Fondssparer schon ab 2005 kräftig steigen wird. Grund dafür sei insbesondere die dann gültige Besteuerung von Lebensversicherungen, sagt Schmidt. Zugleich würden auch die Fondsanbieter ihr Angebot erweitern und schon bald gemanagte Produkte anbieten, die speziell dem Lebenszyklus des Anlegers angepasst seien.