Luftverkehr Höhenflug der Alitalia-Aktie

Erster Erfolg in den Sanierungsverhandlungen der angeschlagenen italienischen Airline: Die Piloten einigten sich mit dem Vorstand für weniger Geld doppelt so viel zu fliegen. Der Aktienkurs profitierte sofort.

Zur Rettung der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia haben sich die Piloten des Unternehmens bereit erklärt, für ein niedrigeres Gehalt fast doppelt so viele Stunden wie bisher zu fliegen. Eine entsprechende Vereinbarung mit der Unternehmensführung wurde am Dienstagabend in Rom unterzeichnet. In einer Erklärung der Gewerkschaften war von einem Wendepunkt bei den Bemühungen um die Rettung der Alitalia die Rede. Die Maßnahme wird dem Unternehmen voraussichtlich 52 Millionen Euro im Jahr 2006 einsparen.

Flugzeit quasi verdoppelt

Bislang haben die Piloten eine Flugzeit von 450 Stunden im Jahr. Als nächstes wollten Gewerkschaften und die Unternehmensführung über eine ähnliche Vereinbarung für das Boden- und das Kabinenpersonal beraten. Danach folgt der schwierigste Teil, in dem es um die geplanten Entlassungen geht. Die Unternehmensführung will von den bislang 22.000 Stellen bei Alitalia rund 5.000 streichen.

Nach der Einigung der Alitalia-Konzernspitze mit den Piloten-Gewerkschaften ist die Aktie des angeschlagenen Unternehmens am Mittwoch bei Börsenöffnung in Mailand um fast acht Prozent auf knapp 0,30 Euro gestiegen. Bereits am Vorabend hatte die Aktie mit einem Plus von über neun Prozent geschlossen. Alitalia-Chef Giancarlo Cimoli hat den Gewerkschaften den heutigen Mittwoch als Frist gesetzt, um dem Sanierungsplan zuzustimmen. Die Einigung ist notwendig, damit die italienische Regierung und die EU-Kommission einem Übergangskredit von 400 Millionen Euro zustimmen. Ohne dieses Geld kann Alitalia nach eigenen Angaben die Löhne und Gehälter nur noch bis Ende September zahlen. (AP, DPA)