Verluste Die tiefrote Lufthansa

Die Lufthansa steuert wegen der anhaltend schweren Branchenkrise in diesem Jahr auf rote Zahlen zu.

Die Lufthansa steuert wegen der anhaltend schweren Branchenkrise in diesem Jahr auf rote Zahlen zu. Für 2003 sei mit einem operativen Verlust zu rechnen, der in der Höhe von der Entwicklung der Konjunktur, der Lungenkrankheit SARS und der Lage im Nahen Osten abhängig sei, kündigte der Konzern am Mittwoch in Frankfurt an. Im ersten Quartal wurde wegen des Irak-Kriegs und der schwachen Weltwirtschaft ein operativer Verlust von 415 Millionen Euro ausgewiesen. Vor einem Jahr war trotz Einbußen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ein operativer Quartalsgewinn von 12 Millionen Euro verbucht worden.

Kosten weiter reduzieren"

"Die Lage war noch nie so ernst", sagte Vorstandschef Jürgen Weber. "Wenn wir ein gesundes Unternehmen bleiben und unsere Mitarbeiter an Bord halten wollen, müssen wir unsere Kosten weiter reduzieren." Dies gelte innerhalb des Unternehmens, aber auch für die Zusammenarbeit mit Zulieferern. Dank ihrer finanziellen Stärke werde sich Lufthansa aber in einer anhaltenden Krise behaupten können.

70 Maschinen vorerst stillgelegt

Als Reaktion auf die starken Buchungsrückgänge hat die Lufthansa bereits harte Kostensenkungen beschlossen. 70 von rund 400 Maschinen der eigenen Flotte und bei Partnergesellschaften sind vorerst stillgelegt. Die Arbeitszeit für das Bodenpersonal soll von diesem Donnerstag an mit Lohnabzug auf 35 Stunden verkürzt werden. Für das Kabinenpersonal gilt Kurzarbeit.

Rückgang der Auslastung

In den ersten vier Monaten 2003 lag die Passagierzahl mit knapp 14 Millionen insgesamt fünf Prozent über dem Vorjahresniveau, das von den Folgen der Terroranschläge des 11. September 2001 getroffen war. Die Auslastung der Passagierjets ging jedoch um 2,7 Punkte auf 70,3 Prozent zurück. Die Verunsicherung wegen SARS ließ die Zahl der Reisenden auf Asienflügen im April um 19,4 Prozent zurückgehen.

Im ersten Quartal ging der Konzernumsatz um 4,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zurück. Das Konzernergebnis für die ersten drei Monate wird mit minus 356 (Vorjahr: minus 186) Millionen Euro beziffert. Die Investitionen wurden wegen der Krise auf 207 Millionen Euro (Vorjahr: 277 Millionen Euro) gedrosselt. Die Netto- Kreditverschuldung ging auf 1,0 Milliarden Euro zurück.