Ärztestreik Die Fronten verhärten sich

Mit einer Großdemonstration in Hannover wollen heute mehrere tausend Ärzte ihre Forderung nach mehr Gehalt unterstreichen. Zudem sind Streiks in 20 Städten vorgesehen.

Aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen haben Ärzte an Universitäts-Kliniken mehrerer Bundesländer ihren Streik fortgesetzt. Aus Bayern und Baden-Württemberg starteten am Morgen jeweils mehrere hundert Ärzte zu einer zentralen Kundgebung der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund in Hannover. Am Sitz von Länder-Verhandlungsführer Hartmut Möllring (CDU) werden mehrere tausend Demonstranten erwartet. Zudem sind Streiks in 20 Städten vorgesehen. Am Dienstag hatten mehr als 4000 Mediziner an Uni- Kliniken ihre Arbeit niedergelegt.

"Wir haben ein tolles Angebot gemacht"

Die Länder wollen nach Angaben von Möllring ihr Angebot nicht nachbessern. "Wir haben ein tolles Angebot gemacht. Nun muss sich erst mal der Marburger Bund bewegen", sagte der niedersächsische Finanzminister. "30 Prozent ist eine abwegige Forderung. Und der Streik ist besonders ärgerlich, weil wir dem Marburger Bund schon sehr weit entgegen gekommen sind."

Die Tarifverhandlungen zwischen der TdL und der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund sind unterbrochen. An diesem Donnerstag wollen laut Marburger Bund die Chefunterhändler aber zu einem inoffiziellen Treffen in Berlin zusammenkommen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg Dietrich Hoppe, warnte angesichts der Proteste vor einer "Wartelistenmedizin" in Deutschland.

DPA
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