Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April erstmals seit Oktober 2002 wieder unter die Marke von vier Millionen gefallen. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ging gegenüber dem Vormonat um 141.000 auf 3,967 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Im Vergleich zum April 2006 sank die Zahl der Arbeitslosen um 824.000. Der Rückgang sei im April zwar schwächer ausgefallen als für die Jahreszeit üblich. Das liege aber auch daran, dass in diesem Jahr weniger Winterarbeitslosigkeit abzubauen sei. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 9,8 auf 9,5 Prozent.
Milder Winter hat geholfen
Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, sagte, die gute Konjunktur belebe den Arbeitsmarkt weiter. "Das Beschäftigungswachstum setzt sich fort", betonte er. Auch ein rückläufiges Arbeitskräfteangebot sowie die professionellere Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften zur Betreuung der Langzeitarbeitslosen seien weitere Faktoren für die günstige Entwicklung. Auch habe das milde Wetter die Entwicklung begünstigt.
Doch Weise gibt deshalb noch lange nicht Entwarnung: Seiner Ansicht nach könnte die Zahl der Arbeitslosen im Winter wieder auf über vier Millionen klettern. "Wir werden in den nächsten Monaten eher unter vier Millionen bleiben. Bei einem starken Winter ist im Dezember nochmal vier Millionen möglich", so Weise. Im Durchschnitt rechnet er für 2007 mit 3,8 bis 3,9 Millionen Menschen ohne Arbeit. "Wenn wir im Mai nochmal eine gute Entwicklung haben, dann geht es eher gegen 3,8", sagte er.