Ein Dach über dem Kopf zu finden, erweist sich in New York als äußerst nervenaufreibend und kontounfreundlich.
Das verbreitet nicht nur schlechte Laune, sondern lässt mich auch meinen New-York-Plan infrage stellen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Ich dachte, wer genügend Zeit und ein wenig Glück mitbringt, findet schon genau das richtige Downtown-Schnäppchen, auf das ich mich so freue. Ich habe zwar keine konkreten Vorstellungen von »meiner« Wohnung, nur soll sie auf jeden Fall eine Feuerleiter vor dem Fenster haben. Und hell muss sie sein - was in Manhattan eine durchaus seltene und kostbare Wohnungseigenschaft ist. Außerdem sollte sie natürlich noch in einem gewissen finanziellen Rahmen liegen, sodass mein Job - ich bin immer noch für die tägliche Fischfütterung zuständig - nicht nur für die Stromrechnung reicht...
Das sind die Rahmenbedingungen.
Gestern wurde mir von einer neuen Bekannten eine vorübergehende Bleibe zur Untermiete angeboten. Ein Studio - was lediglich eine 1-Zimmer-Wohnung ist, sich aber immer irre fancy anhört - in der Upper East Side. Doorman-Building, 14. Stock, möbliert. Wenn ich mir jedoch die Frau anschaue, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir nicht unbedingt den selben Geschmack teilen. Aber was erwarte ich?!
1.800 Dollar monatlich für das kleine Stück Manhattan. Was für ein großartiger Deal das doch sei, meinten alle meine amerikanischen Freunde einstimmig. Und so überzeugten sie mich, und ich erklärte mich einverstanden, dieses Studio - ohne es überhaupt gesehen zu haben - zu mieten. Ich kann es kaum erwarten, endlich meine Koffer auszupacken. Ein weiterer kleiner Schritt auf meinem Weg, hier in New York heimisch zu werde, ist getan.