Karriere Frauen im Chefsessel

Führungskraft in der Wirtschaft - für Frauen nach wie vor ein harter Weg bis an die Spitze. Wie eine Studie belegt, werden nur elf Prozent aller Unternehmen von Frauen geleitet.

Dass Frauen besser ausgebildet sind als Männer ist nicht neu: Die meisten Abiturienten sind weiblich, an den Unis erreichen Frauen bessere Abschlüsse und mit 40 Prozent stellen sie fast die Hälfte aller Berufstätigen. Und dennoch, Frauen haben in Führungspositionen nach wie vor wenig zu sagen.

Wie eine neue Untersuchung der Hamburger Universität jetzt belegt, werden nur elf Prozent aller Unternehmen in der deutschen Wirtschaft von Frauen geleitet. Tendenz fallend. Besonders schlecht sieht es bei den 30 größten Aktiengesellschaften aus. Hier ist nicht eine einzige Frau im Vorstand. Es scheint sich zu bestätigen: "This is a men`s world....!"

Firmenvorstände reine Männersache

Zu diesem Ergebnis kam bereits eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahre 2000. Deutschlands Frauen stellen die Mehrheit unter den Angestellten und Beamten (57%), sitzen aber nur zu etwa einem Viertel in Chefsesseln oder nehmen Führungspositionen ein. Während Männer in höheren Positionen außerdem meistens verheiratet sind und in einer Familie leben, trifft dies bei Frauen nur zur Hälfte zu. Alleinlebende Powerfrauen - ein Fünkchen Wahrheit steckt in jedem Klischee.

Weibliche Führungsqualitäten sind gefragt

Der Buchautorin Elke Dobner zufolge ("Wie Frauen führen") liegt der Grund für den schwindenden Einfluss von Frauen im Geschäftsleben zum großen Teil auch bei den Frauen selbst. Frauen interessierten sich in der Regel weniger für pure Macht, als vielmehr für Inhalte und Selbstverwirklichung. "Deshalb drängen sie nicht an die Spitze. Dabei sind Frauen oft die besseren Chefs, können gut motivieren und teamorientiert arbeiten", behauptet Dobner. Sie sollten sich daher auch nicht von der männlichen Dominanz abschrecken lassen.

"Ran an die guten Jobs"

Dobner rät, dass Frauen ihre weiblichen Fähigkeiten stärker ins Arbeitsleben einbringen sollten. Besonders qualifiziert sind Frauen in Sachen Kommunikation und Motivation. Sie kommunizieren aktiv, können gut zuhören und vermitteln. Sie schaffen ein harmonisches Arbeitsklima und können auf diese Weise schwelende Konflikte erkennen und lösen. Darüber hinaus sollten Frauen an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten. Eine gute fachliche Qualifikation könnte ihnen dabei den Rücken stärken. Schließlich müssen Frauen engagierter die ihnen angebotenen Möglichkeiten nutzen und Positionen mit Verantwortung übernehmen.

Nicole Bockstaller

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