Tarifstreit Mehdorn ermahnt Lokführer

In wenigen Tagen läuft der Waffenstillstand zwischen Bahn und Lokführern aus. Vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen hat Bahnchef Hartmut Mehdorn den Kontrahenten jetzt ins Gewissen geredet.

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat die Lokführer-Gewerkschaft GDL wenige Tage vor dem Auslaufen des vereinbarten Streikverzichts zu Zurückhaltung bei ihren Lohnforderungen gemahnt. Die Deutsche Bahn sei bereits bei den Tarifabschlüssen mit den beiden anderen Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen, sagte Mehdorn am Donnerstag in Frankfurt. "Wir müssen uns jetzt die Frage stellen, ob es in Deutschland Schule machen darf, dass sich einzelne Berufsgruppen auf Kosten der überwiegenden Mehrheit ihrer Kollegen besser stellen können."

Die Lokführer-Gesellschaft fordert einen eigenen Tarifvertrag für Lokführer und Zugbegleiter sowie eine Lohnerhöhung um bis zu 31 Prozent. Bahn und GDL hatten ihren Rechtstreit auf Eis gelegt und einen Streikverzicht bis 27. August vereinbart. "Sollte es trotz unserer Bereitschaft zur Einigung zu Streiks kommen, werden wir darauf vorbereitet sein", sagte Mehdorn. Einzelheiten zu dem laufenden Schlichtungsverfahren wollte er nicht geben.

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