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Sparer aufgepasst! Warum ist es so wichtig, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen anhebt?

Was haben die Entscheidungen der Federal Reserve System, der amerikanischen Zentralbank, mit deutschen Sparern zu tun? Ganz viel, denn wenn die Fed die Zinsen anhebt, reagiert die gesamte Weltwirtschaft.

Tut sie es, oder tut sie es nicht? Heute wird die amerikanische Notenbank Fed (kurz für Federal Reserve System) bekannt geben, ob sie ihre Zinsen anheben wird oder nicht. Janet Yellen, die Vorsitzende der Fed, hatte vor einiger Zeit angekündigt, man wolle trotz der Finanzkrise in Griechenland noch in diesem Jahr langsam die Zinsen heben. Aber was ist daran eigentlich so wichtig? Und was ist so besonders an der Situation jetzt?

Hebt Fed zum ersten Mal die Zinsen?

Eine Zinsanhebung wäre ein historischer Schritt. Das letzte Mal wurde der Zins im Juni 2006 angehoben, seitdem sank er kontinuierlich. Während der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 hatte die Fed die Zinsen auf fast null gesenkt. Es war das Jahr in dem die Investment-Bank "Lehman Brothers" Insolvenz beantragen musste.

Mit dem niedrigen Zins wollte die Fed die US-Wirtschaft aus der Krise hieven. Wenn Privatleute und Unternehmer zu sehr niedrigen Zinsen Kredite bekommen - also günstig "Geld kaufen" können - wollen sie mehr Geld ausgeben und mehr Geschäfte machen. Immobilien, Autos - große Anschaffung sind attraktiv und kurbeln die Wirtschaft an. Die Zinssenkung war also eigentlich eine Notmaßnahme. Sie existiert aber bis heute.

Was die Fed macht, betrifft nicht nur Amerikaner, in einer globalisierten Welt hängt jeder von jedem ab. Das sieht man derzeit auf den Märkten: In Erwartung, dass die Fed die Zinsen anhebt stieg der Wechselkurs des US-Dollars, die Aktienmärkte konnte ein plus verzeichnen. Nun sieht es aber eher so aus, als würde der Zinssatz nicht vor Dezember 2015 angehoben werden - und prompt sank der Wechselkurs auf den tiefsten Wert der vergangenen drei Wochen. 

Ist die Wirtschaftskrise überwunden?

Experten haben unterschiedliche Meinungen darüber, was die Fed machen sollte. Einige kritisieren, die Notenbank habe die Zinsen schon viel zu lange so niedrig gelassen. Es sei so, als hätte man ein gebrochenes Bein eingegipst, meinen sie. Der Knochen ist schon geheilt, aber den Gips hat man einfach drangelassen. Die Arbeitslosigkeit in den USA liegt derzeit bei 5,1 Prozent. im Oktober 2009 lag sie immerhin bei 10 Prozent. Ein Zeichen für den Aufschwung?

Andere Experten bezweifeln das. Sie haben Sorge um die weltweite Wirtschaft. Chinas Wirtschaft zum Beispiel wächst langsamer als erwartet. Und trotz der niedrigen Arbeitslosenquote ist auch klar, dass immer mehr Amerikaner die Suche nach einer Festanstellung aufgegeben haben. Sie tauchen in der Statistik also nicht auf. Ebenso diejenigen, die sich mit ihrem Halbstags-Job zufrieden gegeben haben und die Suche nach eine ganzen Stelle als hoffnungslos ansehen. Wenn die Fed jetzt die Zinsen anhebt, meinen die Gegner der Zinserhöhung, dann ist das so, als würde man den Gips zu früh vom Bein nehmen: Der Knochen könnte wieder brechen.

law DPA

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