Eine einfache Lösung, so bezeichnet Naguib Sawiris seinen Vorschlag, eine Insel für die ankommende Flüchtlinge aus dem mittleren Osten und Afrika zu kaufen. Der ägyptische Millionär twitterte vergangene Woche: "Griechenland oder Italien verkauft mir eine Insel, ich erkläre sie für unabhängig und gebe Migranten ein Zuhause und gebe ihnen Jobs, mit denen sie neues Land aufbauen." Tausende Flüchtlinge sind in den vergangen Wochen und Monaten das Mittelmeer überquert – der erste Schritt einer langen Reise durch Europa in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Sawiris will ihnen ein Zuhause geben.
"Politiker haben kein Herz"
"Ich baue einen kleinen Hafen, damit die Boote anlegen können. Die ankommenden Menschen stelle ich an, um ihre eigenen Häuser, ihre Schulen, ein Krankenhaus, eine Universität, ein Hotel zu bauen", führte er im Gespräch mit dem amerikanischen Nachrichtensender "CNN" weiter aus. Vor Italien und Griechenland würde es durchaus Inseln geben, die 100.000 bis 200.000 Menschen beheimaten könnten. Bisher gab es keine Kommentare dazu von italienischen oder griechischen Behörden.
Hope - Hoffnung für Flüchtlinge
Einmal auf der Insel angekommen, dürften die Flüchtlinge jederzeit wieder nach Hause – und so lange bleiben, wie sie möchten. Die Anregung, dass es sich dabei um eine Schnapsidee handele, wehrte der Unternehmer vehement ab. "Manchmal glaube ich, dass Politiker kein Herz haben", sagt Sawiris zu "CNN". "Alles, was ich brauche, ist die Erlaubnis, die Leute auf die Insel zu bringen. Danach brauche ich nichts weiter von ihnen. Ich zahle für die Insel, ich besorge Jobs, kümmere mich um die Logistik. Ich weiß, dass ich das schaffe." Er hat sogar schon einen Namen für die Insel: Hope, was auf Deutsch "Hoffnung" bedeutet.
Sawiris ist Geschäftsführer des Telekommunikations-Unternehmens "Orascom TMT" und gehört zu Ägyptens bekanntesten Geschäftsleuten. Er kommt aus einer Familie von Unternehmern; sein Bruder Nassef ist Vorsitzender von "Orascom Construction Industries", eine von Ägyptens wertvollsten Aktienunternehmen.
