Folgeauftrag China will zweiten Transrapid

Freude bei ThyssenKrupp: Die chinesische Regierung will aller Voraussicht nach den Auftrag für eine zweite Transrapid-Strecke erteilen. Die Magnetschwebebahn könnte damit in China zur Erfolgsgeschichte werden - anders als in Deutschland.

Der Industriegüterkonzern ThyssenKrupp erwartet, dass die chinesische Regierung bald einen Folgeauftrag für die Magnetschwebebahn Transrapid geben wird. "Die Zeichen stehen auf grün, dass die Strecke gebaut wird", sagte der China-Repräsentanten des Konzerns, Alfred Wewers, der "Financial Times Deutschland".

Wenn die geplante Verlängerung von Shanghai in das etwa 200 Kilometer entfernte Hangzhou rechtzeitig zur Shanghaier Weltausstellung 2010 fertig sein solle, müsste Anfang 2006 mit dem Bau begonnen werden. Beim Schwebebahn-Konsortium Transrapid International war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Nach Shanghai wie im Flug

Das aus ThyssenKrupp und Siemens bestehende Transrapid-Konsortium hat die Magnetschwebebahn bislang erst einmal gebaut und zwar vom neuen Flughafen Pudong in die Shanghaier Innenstadt. Allerdings rechnet man bei ThyssenKrupp schon seit längerem mit dem Folgeauftrag für Hangzhou. Bereits im vorigen Dezember hatte Wewers erklärt, man sei sehr zuversichtlich, dass die Chinesen weiter auf den Transrapid setzten und dass eine Verlängerung nach Hangzhou sehr wahrscheinlich sei.

In Deutschland ist von drei Plänen zur Verwirklichung der Schnellbahn nur die der Anbindung des Münchener Flughafens an die Innenstadt übrig geblieben. Noch gibt es aber ungeklärte Finanzierungsfragen. Früher geplante Referenzstrecken zwischen Hamburg und Berlin sowie im Ruhrgebiet waren letztlich an der Finanzierung gescheitert.

Neuen Schub erhielten zuletzt die Nordamerika-Projekte des Transrapid. Ende September bewilligte der Senat des US-Kongresses 90 Millionen Dollar für die Planung von zwei Strecken, eine in Las Vegas und eine an der Ostküste.

Reuters
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