Das Bett heißt Malm, das Regal Billy und der Tisch Lack: Ikea hat günstige Möbelklassiker geschaffen, die vor allem durch ihren Preis überzeugen. Kein Wunder also, dass die Möbel vor allem bei jüngeren Leuten beliebt sind. In den WGs findet sich meist ein bunter Mix aus alten Sesseln und Sofas, die man bei den Eltern abgestaubt hat - und natürlich Ikea-Möbel. Doch wann kommt der Moment, ab dem Billy und Co. nicht mehr überzeugen?
Der US-Kreditanbieter Earnest hat vor einigen Jahren das Möbel-Einkaufsverhalten von Tausenden Amerikanern untersucht. Dafür wurden Darlehensantragsteller befragt. Das Unternehmen wollte herausfinden, ab wann Ikea Kunden anspricht und wann dieses Interesse wieder abflaut.
Die "Ikea-Dekade" bis Mitte 30
Die Datenanalysten untersuchten das Kaufverhalten ab dem 20. Lebensjahr. Dort ist Ikea zwar auch schon das beliebteste Möbelhaus, allerdings auf einem niedrigen Niveau. Ab dem 24. Lebensjahr beginnt die "Ikea-Dekade", so die Analysten. Diese Phase hält ziemlich genau zehn Jahre an. Statistisch gesehen geben 30 Prozent der Befragten ab 24 Jahren Ikea als Lieblingsmöbelhaus an. Danach sinkt die Zahl der Käufer bei den Schweden. Mit 34 Jahren beginnt das Interesse an Billy, Malm und Co. abzunehmen. Mit Mitte 40 setzte nur noch jeder Fünfte auf die skandinavischen Möbel.
Ikea kann bei älteren Kunden nicht punkten
Konkret verglichen die Experten das Einkaufsverhalten der Ikea-Shopper mit der Beliebtheit anderer Möbelverkäufer wie beispielsweise Lowe's, einem börsennotierten US-Einrichtungsunternehmen. Die dort angebotenen Möbel sind etwas teurer als bei Ikea. Der klassische Stil der Möbel spricht eher ältere Käufer an. Erst mit 54 Jahren ist die Altersspitze bei Lowe's erreicht. Laut den Analysten hänge das damit zusammen, dass Menschen in den USA dann Häuser kaufen oder schon besitzen und Wert auf qualitativ hochwertigere Möbel legen - und dafür auch mehr ausgeben können.
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