Wir sitzen morgens beim Frühstück. Manche danach im Auto, in der Bahn oder im Bus. Und spätestens abends lümmeln die meisten wieder zuhause auf dem Sofa. Sitzen ist das neue Rauchen, warnen immer mehr Ärzte. Die einseitige Belastung und die fehlende Bewegung sind Gift fürs Kreuz. Rückenschmerzen gehören deshalb zu den verbreitetsten Volksleiden in Deutschland und verursachen viele Krankheitstage und hohe Milliardenkosten.
Spezieller Stuhl für Gamer
Das weiß auch der schwedische Möbelkonzern Ikea, der auf einer Veranstaltung (Ikea Democratic Design Days) nun einen neuen Stuhl namens Ubik für eine Zielgruppe vorstellte, die viel sitzt und als kaufkräftig gilt: Gamer. Auf dem gemeinsam mit dem Prothesenhersteller Unyq entwickelten Stuhl soll man auch mal 20 Stunden am Stück sitzen können, ohne Rückenschmerzen oder Krämpfe zu bekommen, verspricht das Unternehmen.
Der Clou: Jeder Stuhl ist ein Unikat, die Sitzfläche wird individuell an die eigene Poform angepasst. In ausgewählten Filialen will das schwedische Möbelhaus spezielle 3D-Körperscanner stationieren, auf die sich Kunden setzen.
Mit Hilfe der Daten erstellen 3D-Drucker zwei individuelle Sitzpolster, eines für die linke und eines für die rechte Gesäßhälfte. Die Anfertigung dauert etwa zwei bis drei Wochen. Die fertigen 3D-Sitzteile erhalten Kunden nach dem Kauf per Post, sie müssen dann nur noch in das Gestell eingesetzt werden.
Ikea peilt Verkaufsstart 2020 an
Fertig ist der Stuhl aber noch nicht. So fehlte dem Ikea-Prototyp bei der Präsentation noch die Rückenlehne. Eine Markteinführung wird für 2020 angepeilt. Dann wird sich auch zeigen, ob der Stuhl die vollmundigen Versprechen halten kann. Was der Stuhl kosten wird, gab das Unternehmen bislang nicht bekannt.
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